Bezirkskliniken: Nawratil bekommt 400.000 Euro Abfindung
31.1.2019, 19:34 UhrEs war ein Paukenschlag. Nach monatelanger Kritik trennten sich die Bezirkskliniken Mittelfranken Mitte Oktober von ihrem Vorstand Helmut Nawratil. Schwere Vorwürfe, die ein Sonderprüfbericht gegen die Arbeitsweise und Amtsführung des Managers erhoben hatte, brachten ihn zu Fall. Nawratil führte das kommunale Unternehmen mit rund 3000 Beschäftigten und über 50.000 Patienten rund fünf Jahre lang. Eine Zweitmeinung entlastete den Ex-Vorstand und skizzierte die Vorkommnisse grundlegend anders.
Am Donnerstag zog nun auch der Verwaltungsrat der Bezirkskliniken Mittelfranken einen juristischen Schlussstrich unter die Affäre. Man habe einstimmig beschlossen, den Rechtsstreit mit dem Ex-Vorstand durch einen gerichtlichen Vergleich beizulegen, teilt das Unternehmen mit. Konkret fließen rund 400.000 Euro brutto Entschädigung an den Manager. "Die Parteien einigten sich auf eine Beendigung des Anstellungsverhältnisses", teilen die Bezirkskliniken mit. "Damit ist für beide Seiten ein Neuanfang möglich."
Nawratil forderte wohl 490.000 Euro
Wie die Nürnberger Zeitung aus Kreisen des Verwaltungsrates erfuhr, forderte Helmut Nawratil eine Abfindung von 490.000 Euro. Er hatte seinen früheren Arbeitgeber verklagt, weil es seiner Ansicht nach keinen wichtigen Grund für seine außerordentliche Kündigung gab. Laut dem NZ-Bericht ging die Anwältin des Bezirks davon aus, dass man einen eventuellen Prozess aber "in Bausch und Bogen" verlieren würde.
Mittlerweile haben die Bezirkskliniken Mittelfranken einen Nawratil-Nachfolger gefunden. Sein bisheriger Stellvertreter Matthias Keilen übernahm zum Jahreswechsel. "Ein Weiter wie bisher wird es nicht geben", sagte der im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten.
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