Einmonatige Flucht

Nach Messerangriff in Mittelfranken: Mutmaßlicher Täter im Ausland geschnappt - so geht es weiter

Theresa Neuß

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12.03.2025, 12:57 Uhr
Nach der Tat suchte die Polizei mit zahlreichen Kräften und einem Hubschrauber nach dem Unbekannten. Trotzdem gelang ihm zunächst die Flucht. (Archivfoto)

© Daniel Karmann/dpa Nach der Tat suchte die Polizei mit zahlreichen Kräften und einem Hubschrauber nach dem Unbekannten. Trotzdem gelang ihm zunächst die Flucht. (Archivfoto)

Mehr als einen Monat nach dem Messerangriff auf einen 40-Jährigen in einem Wohngebiet in Mittelfranken hat die Polizei den mutmaßlichen Täter im Ausland gefasst. Der 25-Jährige konnte am 28. Februar im Raum Manchester im Nordwesten Englands festgenommen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach, Jonas Heinzlmeier. Er soll nun im Laufe der nächsten Woche nach Deutschland überliefert werden.

NN.de hatte zuvor über die Verhaftung berichtet. Die Ermittler werfen dem Mann aus Baden-Württemberg versuchten Mord vor. Er soll das Opfer am 6. Februar in Heilsbronn (Landkreis Ansbach) auf einer Straße niedergestochen haben. Der 40-Jährige schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr.

Die Ermittlungen geben Hinweise darauf, dass das Motiv im persönlichen Bereich liegt. Nach Angaben des Polizeipräsidium Mittelfranken sei die Tat gezielt gegen den 40-Jährigen gerichtet worden und der Täter sei nur dafür nach Heilsbronn gereist.

Noch keine Spur zu einem zweiten Verdächtigen

Nach der Tat konnte der Tatverdächtige trotz sofortiger Fahndungsmaßnahmen, die zahlreiche Polizeikräfte, Personensuchhunde und Polizeihubschrauber involvierten, vom Tatort fliehen. Den Ermittlungen zufolge habe er sich über Frankreich nach England abgesetzt und so einen Monat untergetaucht. Die Ermittler hatten per Haftbefehl nach ihm mit Namen und Foto gefahndet.

Eine, von der Staatsanwaltschaft einberufene Sonderkommission der Polizei - bestehend aus 26 Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei Ansbach - sucht nach wie vor noch nach einem zweiten Verdächtigen, der an dem Verbrechen beteiligt gewesen sein soll. Welche Rolle dieser gehabt habe und ob noch weitere Menschen beteiligt gewesen seien, werde noch ermittelt, sagte Heinzlmeier.

Die Auslieferung des Verdächtigen wird ihm zufolge voraussichtlich einige Wochen dauern. Danach soll er vor einen Ermittlungsrichter kommen, der entscheiden muss, ob er auch in Deutschland in Untersuchungshaft bleibt. Die Sonderkommission führt weiterhin Ermittlungen zur Klärung der Hintergründe der Tat durch.


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