Aisch-Leiche: Verdächtiger ist voll schuldfähig

GERHARDSHOFEN - Neue Erkenntnisse im Fall der Anfang Juni ermordeten 32-jährigen Frau, deren Leiche in der Aisch bei Gerhardshofen gefunden wurde: Ein Gutachten hat ergeben, dass der tatverdächtige 39-jährige ehemalige Verlobte der Frau voll schuldfähig ist. Außerdem gibt es nach umfangreichen Ermittlungen Zweifel an den Angaben zur Tat, die der Mann schriftlich nach dem Widerruf seines Geständnisses gemacht hat.

"Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen gibt keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte, dass es sich so zugetragen haben könnte", sagte Antje Gabriels-Gorsolke, die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, auf Nachfrage der Windsheimer Zeitung. Der Verdächtige hatte zuerst gestanden, die Frau erwürgt zu haben, machte aber gegenüber dem Ermittlungsrichter keine Angaben zum Motiv. Die Leiche der 32-jährigen Frau wurde in der Aisch bei Gerhardshofen gefunden.

Maskierte hätten Mord begangen

Dieses Geständnis ließ der Mann widerrufen und teilte der Staatsanwaltschaft schriftlich durch seinen Anwalt mit, dass drei bis vier maskierte Personen den Mord begangen und ihn danach gezwungen hätten, die Leiche zu beseitigen. Bei einer Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft schwieg der Tatverdächtige dann aber. Laut Gabriels-Gorsolke werden die polizeilichen Ermittlungen "in Kürze abgeschlossen" sein, dann folgt eine Prüfung durch die Staatsanwaltschaft.

Das in Auftrag gegebene Gutachten zur Schuldfähigkeit des 39-Jährigen liegt seit Kurzem ebenfalls vor. Das vorläufige Ergebnis: Der Mann ist voll schuldfähig. Zu einem Abschluss wird es in dem Verfahren in diesem Jahr aber wohl nicht mehr kommen, so die Einschätzung von Gabriels-Gorsolke.