Abbau „dosiert und maßvoll“
Bekanntes Pharma-Unternehmen in Franken in finanzieller Schieflage: Stellen werden gestrichen
28.03.2025, 16:17 Uhr
Der Arzneimittelhersteller „Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH“ aus Bamberg steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und muss deshalb Stellen abbauen. Der Pressesprecher des Unternehmens, Sascha Dorsch, bestätigte am 27. März 2025 auf Anfrage des „Fränkischer Tag“, dass bereits die ersten Entlassungen ausgesprochen sind. Betroffen sind fast alle Bereiche des Unternehmens.
Jedoch betont Dorsch, dass der Abbau „dosiert und maßvoll“ ablaufen soll. „Wir sprechen hier von keiner Massenentlassung.“ Der Stellenabbau betreffe acht der 400 Mitarbeiter des Unternehmens.
Der Arzneimittelhersteller steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen
Dr. Pfleger wurde 1945 gegründet und ist bekannt für Produkte wie Neuralgin und Ipalat. Zurzeit kämpft das Unternehmen mit den steigenden Kosten für Rohstoffe und Energie, während die Konkurrenz im Bereich rezeptfreier Arzneimittel zunimmt. Auch gesetzliche Preisgrenzen für verschreibungspflichtige Medikamente üben zusätzlich Druck aus.
In seiner Stellungnahme gegenüber „Fränkischer Tag“ erklärt Dorsch, dass die Organisationsstruktur schlanker werden und die Prozesse auf Effizienz überprüft werden sollen. Abhilfe soll ein Sparprogramm schaffen.
Einvernehmliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter
Trotz des Stellenabbaus betont Dorsch weiter, dass das Unternehmen bemüht sei, die Entlassungen „sozialverträglich und einvernehmlich“ zu gestalten. Den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wurden Auflösungsverträge und Abfindungsangebote unterbreitet. Die Betroffenen erhalten nun einige Tage Zeit, um über das Angebot nachzudenken. Dennoch: „Falls die Angebote nicht angenehmen werden sollten, kommen wir um Kündigungen nicht umhin“, so Dorsch.
Dr. Pfleger bleibt auf Wachstumskurs
Trotz der Anpassungsmaßnahmen bleibt das Unternehmen optimistisch und setzt auf Innovationen, insbesondere im Bereich der Urologie und Gynäkologie. „In der Apotheke sind es ipalat hydromed akut und BIO-H-TIN für schöne Haare und Nägel“, sagt Dorsch. Dr. Pfleger will seine Wettbewerbsfähigkeit beispielsweise durch diese neuen Produkte weiter steigern.
Die schwierige Lage bei Dr. Pfleger zeigt, wie sehr mittelständische Unternehmen in Franken unter den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen leiden – ähnlich wie die Automobilindustrie. Trotzdem betont Dorsch: „Wir wollen auch weiterhin einer der attraktivsten Arbeitgeber der Region sein.“
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