Experten bestätigen: Wolf streift durch Landkreis Bamberg
18.3.2019, 14:59 UhrVor einigen Tagen veröffentlichte die Gemeinde Oberhaid im Landkreis Bamberg Bilder aus einer Wildtierkamera. Darauf gleich mehrfach zu sehen: ein Wolf, zumindest vermuten das die Verantwortlichen in dem 5000-Einwohner-Örtchen am Rande des Naturparks Haßberge. Ein Jagdpächter habe das Tier aufgenommen, teilte die Gemeinde auf Facebook mit. Hundebesitzer sollen ihre Vierbeiner angeleint lassen, auch die Polizei wurde informiert.
Eine Bestätigung der zuständigen Experten stand bislang aus - doch jetzt teilt das Landratsamt Bamberg mit: Es war ein Wolf. "Zu dieser Erkenntnis kommt das Wildtiermanagement des Landesamtes für Umweltschutz in Abstimmung mit den Experten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf in Sachsen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Streift bereits ein Rudel durch Franken?
Auf Farbildern sei das Tier eindeutig als Wolf identifizierbar, sagt das Landratsamt. Ein Video aus der Wildtierkamera sowie mehrere Infrarotaufnahmen seien hingegen "nicht ausreichend aussagekräftig". Das bayerische Umweltministerium will umgehend einen sogenannten Wolfsberater nach Oberhaid schicken - er soll den Dialog mit Naturschutzbehörden, der Gemeinde und den Jagdpächtern führen. Aus diesen Gesprächen werde man dann "Maßnahmen ableiten", heißt es - konkreter wird das Landratsamt bislang aber nicht.
In der Region tauchen immer wieder vermehrt Wölfe auf. So zum Beispiel auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr, im Veldensteiner Forst sowie im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. "Nach Bayern können jederzeit einzelne Wölfe zu- oder durchwandern, sowohl aus dem Nordosten Deutschlands als auch aus den Alpen", teilt das Landesamt für Umwelt mit. Sobald sie geschlechtsreif sind, wandern junge Tiere auf der Suche nach einem eigenen Territorium weite Strecken.
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