Streit um Bamberger Asylunterkunft: SPD fordert Rückbau
17.11.2017, 21:27 UhrDie für 3400 Menschen ausgerichtete Aufnahmeeinrichtung sei nur mit etwa 1100 Flüchtlingen belegt. Deshalb sei ein schrittweiser Rückbau möglich, erklärte er am Freitag. Eine derartige Massenunterkunft sei zu groß für eine Stadt mit nicht einmal 73.000 Einwohnern. Schwarz plädierte deshalb für kleinere Einrichtungen: "Hier gelingt Integration besser. Initiativen und ehrenamtlichen Helfern wird die Arbeit erleichtert. Man kann auf die Bedürfnisse der Menschen besser eingehen." Konfliktpotenzial und Kriminalität seien in kleineren Einrichtungen geringer.
2015, als auf dem ehemaligen Gelände der US-Kaserne Flüchtlinge einzogen, sei es notwendig gewesen, den geflüchteten Menschen ein Dach über den Kopf zu geben, betonte Schwarz. Doch nun sollte das ehemalige Kasernengelände teilweise wieder freigegeben werden - denn es gebe in der Stadt große Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt: Die Lage sei sowohl für anerkannte Asylbewerber als auch für Studenten oder Familien angespannt. Für sie könne dort Wohnraum geschaffen werden. Seinen Vorstellungen nach soll die Aufnahmeeinrichtung bis 2020 auf 1500 Plätze verkleinert werden.
Die Flüchtlingsunterkunft in Bamberg war 2015 vor allem für Menschen eingerichtet worden, deren Asylantrag sowieso wenig Chance auf Erfolg hat. Über ihr Anliegen sollte dort möglichst schnell entschieden werden. Inzwischen dient die ehemalige Kaserne generell als erster Anlaufpunkt für Asylbewerber in Oberfranken. Der Ausbau auf 3400 Plätze wurde erst diesen Sommer abgeschlossen.
Am vergangenen Mittwoch sorgte ein Feuer in der Unterkunft für Schlagzeilen. Ein Mann aus Eritrea starb bei einem Wohnungsbrand - mutmaßlich ausgelöst durch Unvorsicht beim Rauchen.
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