Testpflicht ab einer Inzidenz von 50
Ab sofort sei die Option der Präsenzlehre wieder möglich, bestätigt auch Hannah Fischer von der Pressestelle der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Das Angebot richte sich jedoch vorerst an mit Präsenzlehre nicht vertraute Studierende in einer frühen Phase des Studiums sowie Studierende in der Studienabschlussphase. Jedoch müsse für jede Präsenzveranstaltung auch ein Online-Lehrangebot hinterlegt werden, sobald nicht alle Studierenden vor Ort sein können oder wollen. Grundsätzlich gelten bei allen Präsenzveranstaltungen an der Universität die bekannten Infektionsschutzmaßnhamen.
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Wichtig sind also das Einhalten der erforderlichen Abstände in genügend großen Räumen, das FFP2-Maskengebot sowie einschlägige Hygienestandards. Anders als an den Schulen in Stadt und Landkreis Bamberg müssen Studierende erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen. Auch bei einer niedrigeren Inzidenz werden die Universitätsangehörigen gebeten, sich vor Präsenzveranstaltungen oder -prüfungen zu testen oder testen zu lassen, heißt es von Seiten der Otto-Friedrich-Universität.
Online-Lehre im kommenden Semester
Für das kommende Wintersemester gibt es noch keine klare Prognose. "Wir streben die Rückkehr zum regulären Präsenzbetrieb zum frühestmöglichen verantwortbaren Zeitpunkt an", so Hannah Fischer. Jedoch müsse das Wintersemester bereits jetzt geplant werden und deshalb sei bisher davon auszugehen, dass auch das nächste Semester vorwiegend online stattfindet. Ausgewählte Präsenzveranstaltungen wie zum Beispiel Praxismodule werden weiterhin in Präsenz stattfinden können. Von Seiten der Universität Bamberg gibt es einige Hilfsangebote, um Studierende während der Corona-Pandemie zu unterstützen. So habe die psychotherapeutische Ambulanz der Universität Bamberg die Beratungshotline "Corona-Alltags-Helfer" eingerichtet. Darüber hinaus stünden auch jederzeit die regulären Beratungsstellen der Universität zur Verfügung.
"Jetzt fühlen wir uns schon vernachlässigt"
"Das ich nächstes Semester immer noch nicht in die Uni kann, enttäuscht mich schon", erzählt Lara Beyer. Die 21-Jährige studiert seit Herbst letzten Jahres Kommunikationswissenschaft und Soziologie in Bamberg. "Im Ersten Semester wurde uns versprochen, dass es auf jeden Fall Präsenzveranstaltungen gibt, damit wir uns untereinander kennenlernen können. Jetzt fühlen wir uns schon vernachlässigt", so die Studentin. Von Seiten der Uni habe sie nicht viel Unterstützung erfahren und manche Dozierenden seien mit der Überforderung der Studierenden unsensibel umgegangen. "Irgendwann würde ich gerne mein Studium abschließen sagen, dass ich mal in der Uni war", meint Lara Beyer.
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Für Martin Neuser, der im 7. Semester Politik- und Kommunikationswissenschaft studiert, hatte die Online-Lehre auch etwas Gutes: "Für mich war die Situation optimal, weil ich oft meine Freundin besuchen konnte, die in einer anderen Stadt lebt. Aber prinzipiell ist Online-Uni nicht gut und ich habe wenig in dieser Zeit gelernt. Wenn ich nicht schon Freunde gekannt hätte, wäre ich sehr einsam gewesen." Nächstes Semester schreibe er seine Bachelorarbeit und hoffe, dass dann die Bibliotheken wieder dauerhaft geöffnet haben.
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