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Bauernproteste in Franken und Oberpfalz gehen weiter: Diese Straßen und Autobahnen sind betroffen

dpa

Verena Gerbeth

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10.1.2024, 13:47 Uhr
Mit Schildern wie diesen rollten Zehntausende Landwirte am Montag durch große und kleine Städte Bayerns.

© Matthias Oberth Mit Schildern wie diesen rollten Zehntausende Landwirte am Montag durch große und kleine Städte Bayerns.

Lange Konvois von Traktoren und Lastwagen ziehen sich durch zahlreiche Städte, zig Autobahnauffahrten sind bundesweit zeitweise blockiert: Die Aktionswoche der Bauern gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung hat am Montag in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Gemessen an den Teilnehmerzahlen fanden vor allem in Großstädten größere Demonstrationen statt. Hunderte Traktoren und andere Zugmaschinen sorgten aufgrund ihrer Größe für beeindruckende Bilder, viel Aufmerksamkeit - und etliche Verkehrsbehinderungen.

Auch am Mittwoch werden wieder Autobahnauffahrten durch Traktoren als Zeichen des Protests blockiert. Laut dem Landratsamt Bad Kissingen sind am 10. Januar 2024 folgende Autobahn-Anschlussstellen mit Traktoren betroffen:

  • A7, Anschlussstelle (AS) Bad Brückenau/Volkers: 6 bis 15 Uhr
  • A7, AS Hammelburg: 15 bis 19 Uhr
  • A7, AS Oberthulba: 5.30 bis 15.30 Uhr
  • A71, AS Oerlenbach: 6 bis 15 Uhr

Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, wird entlang der betroffenen Anschlussstellen die Geschwindigkeit für Fahrzeuge gedrosselt. Hierfür werden entsprechende Schilder aufgestellt, heißt es auf der Website des Landratsamtes.

"Entschleunigungsfahrten" geplant

Zusätzlich sind von 9.30 bis 17 Uhr sogenannte Entschleunigungsfahrten zwischen der A7 AS Oberthulba und dem Stadtgebiet Bad Kissingen geplant. Das bedeutet, dass in beiden Richtungen Traktoren auf den Fahrbahnen unterwegs sind. Landratsamt und Polizei bitten die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Geduld: Die Behörden raten dazu, etwas mehr Zeit einzuplanen und keine riskanten Überholmanöver zu starten.

In Ansbach sorgte ein Traktor-Konvoi am Mittwochmorgen teils zu längeren Wartezeiten im Berufsverkehr. Die Demonstranten starteten in den frühen Morgenstunden in Claffheim und fuhren mit 130 Fahrzeugen über Schafft-, Eyber- und Schlosskreuzung bis zum Hohenzollernring, dann ging es über die Schalkhäuser Straße und Promenade zurück zur Schalkhäuserstraße zum Messegelände, berichtet "infranken.de". Die Rückfahrt des Konvois ist auf 15.30 angesetzt, sodass es im Raum Ansbach auch im Feierabendverkehr erneut zu Behinderungen kommen kann.

Die Proteste sollen in den kommenden Tagen bundesweit fortgesetzt werden. Der Bauernverband hat zu einer Aktionswoche aufgerufen, die am kommenden Montag in einer großen Demonstration in Berlin gipfeln soll. Dafür wurden 10.000 Teilnehmer angemeldet, die aller Voraussicht nach auch mit Tausenden Traktoren in die Hauptstadt kommen werden.

Die Proteste richten sich gegen die Pläne der Ampel-Regierung, die Steuervergünstigung für Agrardiesel auslaufen zu lassen. Die Subvention soll schrittweise wegfallen und ab 2026 gar nicht mehr gezahlt werden. Die Bundesregierung brachte diese Pläne am Montag auf den Weg. Sie ging dabei aber bereits auf die Landwirte zu. Ursprünglich sollte das Ende der Agrardiesel-Subvention in einem Schritt kommen. Auch die Idee, die Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Maschinen zu kippen, ist vom Tisch.

Weitere Aktionen in Mittelfranken am Freitag

In Nürnberg plant der Bayerische Bauernverband am Freitag, 12. Januar eine riesige Versammlung auf dem Volksfestplatz. Die Protestkundgebung, zu der die Landwirte wieder mit ihren Traktoren fahren werden, findet ab 11 Uhr statt. Es ist die zentrale Veranstaltung in Nordbayern im Zuge der ausgerufenen Aktionswoche. Doch bereits am heutigen Dienstag geht es in Mittelfranken mit den Protesten weiter. Um 19 Uhr ist eine Demo auf dem Festplatz in Gunzenhausen geplant.

In Unterfranken wird es am Donnerstag, 11. Januar weitergehen. In Repperndorf an der DKO-Deponie sind eine Kundgebung und Aktion geplant.

In Oberbayern soll am Freitag, 12. Januar auf dem Großparkplatz am Hagen in Straubing ab 18 Uhr ein Mahnfeuer während einer Veranstaltung des Verbands entfacht werden.

Einen Demo-Zug wird es in dieser Aktions-Woche noch einmal in der Oberpfalz geben. Der führt am Samstag, 13. Januar ab 10.15 Uhr von Schwandorf nach Nabburg.

Am Mittwoch, 10. Januar wird es ab 11 Uhr rund um den Augsburger Plärrer zu Staus kommen. Außerdem wird es täglich bis zum Samstag in Wiedergeltingen zwischen 19 und 21 Uhr eine "Mahnwache" geben. Ein Mahnfeuer ist auch am Freitag, 12 Januar ab 19.30 Uhr in Friedberg geplant.