Bayerisches Rotes Kreuz wehrt sich gegen Impfpflicht

12.1.2021, 13:34 Uhr
Die Corona-Pandemie stellt auch das Rote Kreuz vor große Herausforderungen. Eine Pflicht zum Impfen gegen Corona lehnt der Wohlfahrtsverband aber ab. 

© imago stock&people via www.imago-images.de, imago images/Eibner Die Corona-Pandemie stellt auch das Rote Kreuz vor große Herausforderungen. Eine Pflicht zum Impfen gegen Corona lehnt der Wohlfahrtsverband aber ab. 

Eine solche Verpflichtung hatte unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ins Gespräch gebracht. Das BRK bezeichnete das in einer Stellungnahme als "den falschen Weg".

Die verhältnismäßig niedrige Impfbereitschaft in den Bereichen der stationären und ambulanten Pflege habe ihre Ursache in einer offensichtlich nicht ausreichenden Aufklärung in eben diesen Berufsgruppen, heißt es da. Berechtigte Unsicherheiten und Fragen müsse man mit entsprechender Aufklärung begegnen.


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Mitarbeitende in der Pflege und in Krankenhäusern hätten in den vergangenen Monaten mit erheblichen Belastungen zu kämpfen. "Eine staatliche Bevormundung in Form einer Impfpflicht würde zu einer immensen Demotivation führen", so die Stellungnahme des BRK.

Beim Roten Kreuz sind nach eigenen Angaben bisher fast 1800 Mitarbeitende in der stationären, über 200 in der ambulanten Pflege und etwa 1500 im Rettungsdienst gegen Corona geimpft worden.

Auch andere Berufsverbände lehnen die Impfpflicht im Pflegebereich ab. „Die Impfung gegen Corona muss eine freiwillige Entscheidung jedes einzelnen Menschen bleiben, und das muss auch für die Pflegenden gelten“, betonte die Geschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe Südost, Marliese Biederbeck, am Dienstag.

Weitere Pflege-Verbände lehnen ab

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern sprach sich ebenfalls gegen eine solche Impfpflicht aus. Stattdessen brauche es mehr Aufklärung. Nur durch Überzeugung könne man einen wirksamen Schutz besonders gefährdeter Gruppen erreichen, erläuterte Verbandspräsident Georg Sigl-Lehner. „Auch wir können eventuell auftretende unerwünschte Nebenwirkungen der Impfung nicht einfach leugnen. Aber wir können ihnen die belegten und bekannten Risiken einer Corona-Infektion nüchtern entgegenhalten und so Überzeugungsarbeit leisten.“