Start noch vor Weihnachten geplant
Bayern will schon bald junge Kinder impfen: Diesen Termin müssen Eltern kennen
25.11.2021, 10:57 UhrKlaus Holetschek hat es eilig. Wenn der bayerische Gesundheitsminister über die Impfung von Kindern spricht, schimmert das immer wieder auf. Eine "unglaubliche Belastungsprobe" sei die Pandemie, gerade für die Jüngsten unter zwölf Jahren – und der Schutz gegen das Coronavirus, davon ist Holetschek überzeugt, beendet ein monatelanges Kapitel der Unsicherheit. Jetzt soll alles ganz schnell gehen.
"Wir rechnen noch in dieser Woche mit einer Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA zur Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren", sagte Holetschek am Mittwoch - inzwischen ist das Vakzin zugelassen. Es soll relativ zeitnah bei den Kinder- und Jugendärzten, aber auch in Impfzentren verabreicht werden. Auch in Nürnberg bereitet man sich auf die Kampagne vor, sagte Stadtsprecher Markus Hack auf Nachfrage unserer Redaktion. Die konkreten Planungen zur Impfung junger Kinder beginnen aber erst, wenn die Staatsregierung entsprechende Signale gibt.
Holetschek mahnt zur Geduld. Selbst jetzt, da die EMA das Vakzin zugelassen hat, wird es noch einige Wochen dauern. "Klar ist: Der Impfstoff wird nicht schon nächste Woche zur Verfügung stehen", sagt Holetschek. Biontech etwa sagt zu, die gesamte Europäische Union gleichzeitig mit dem Vakzin in der extra für Kinder konzipierten Dosierung zu beliefern. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat für den 20. Dezember rund 2,4 Millionen Dosen angekündigt. Die stünden "auf einen Schlag" für Fünf- bis Zwölfjährige bereit, sagte der CDU-Politiker.
Holetschek: Stiko will sich bis 20. Dezember festlegen
Genau zu diesem Termin, erklärt Holetschek, rechnet auch er mit ersten Impfungen für junge Kinder in Bayern. Eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommision (Stiko) gibt aber gibt es noch nicht. Das Expertengremium wollte sich zuletzt zum Nutzen-Gefahren-Verhältnis der Impfung für Jüngere nicht festlegen. "Die Stiko hat zugesagt, dass sie sich noch vor dem 20. Dezember zu Kinder-Impfungen äußern wird", sagt Holetschek, der von einem wichtigen Signal spricht. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass eine zeitnahe Empfehlung der Stiko für viele Menschen und unsere Ärzteschaft sehr wichtig ist und ihnen Sicherheit gibt." Kinderimpfungen allein, betont der bayerische Gesundheitsminister, beenden die Pandemie aber nicht.
Bayerns Kinder- und Jugendärzte jedenfalls bereiten sich vor. "Mit der Empfehlung zur Zulassung beginnt für unsere Mitglieder im Verband eine ganz wichtige Zeit der Vorbereitung auf die Impfungen der Jüngsten in unserer Gesellschaft", sagt Michael Hubmann vom zuständigen Berufsverband. "Wir werden dem Ministerium dabei beratend zur Seite stehen und sind schon jetzt auch bereit, mit den Eltern und ihren Kindern zu sprechen, um den Wert der Impfung – auch für unsere Jüngsten – noch einmal ganz klarzumachen.“
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