Corona-Ausbruch in Italien: Bayerische Behörden wachsam

dpa

23.2.2020, 20:36 Uhr
Coronavirus: Gefahr bleibt nach Einschätzung der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bestehen.

© Peter Kneffel, dpa Coronavirus: Gefahr bleibt nach Einschätzung der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bestehen.

"Die bayerischen Gesundheitsbehörden beobachten die Entwicklung sehr genau", erklärte ein Sprecher des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Sie stünden in engem Kontakt mit dem Bund und den anderen Bundesländern. Das Robert Koch-Institut (RKI) koordiniere die Beobachtung und arbeite eng mit Behörden und Einrichtungen auf internationaler und nationaler Ebene zusammen.

Global betrachtet sei die Situation ernstzunehmend. Es müsse damit gerechnet werden, dass weitere Fälle der neuartigen Lungenkrankheit nach Deutschland kommen, so der LGL-Sprecher weiter. "Gegenwärtig gibt es jedoch keinen Anhalt für eine anhaltende Viruszirkulation in Deutschland, so dass die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland laut RKI aktuell gering einzuschätzen ist."

In Italien werden Städte abgeriegelt

In Italien sind den Angaben nach mehr als 130 Personen positiv auf das Virus getestet worden. Zwei Menschen seien daran gestorben. Um die Virusausbreitung im wirtschaftlich wichtigen Norden des Landes zu unterbinden, werden die am stärksten betroffenen Städte abgeriegelt. Betroffen sind die Provinz Lodi (Lombardei) rund 60 Kilometer südöstlich von Mailand, wo rund 50.000 Menschen leben, und die Stadt Vo in der Provinz Padua (Venetien) mit rund 3000 Einwohnern.


Coronavirus: Diese Tipps hat ein fränkischer Experte


In Bayern gibt es bislang 14 nachgewiesene Coronavirus-Infektionen. Fast alle Patienten haben aber mittlerweile die Kliniken verlassen. Doch auch wenn es seit mehr als einer Woche keine neue bestätigte Infektion gab, bleibt die Gefahr nach Einschätzung von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bestehen. "Es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung - deshalb hat für uns der Schutz der Bevölkerung weiterhin oberste Priorität", sagte sie der dpa.

1 Kommentar