Corona: So steht es um die Auslastung der Intensivbetten
11.11.2020, 15:58 Uhr
Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen ist deutschlandweit so hoch wie nie zuvor. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am 16. November 3005 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Davon werden 1688 (56 Prozent) invasiv beatmet. Der bisherige Höchststand war laut DIVI am 18. April mit 2933 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen erreicht worden.
Tatsächlich sei die Lage in den Kliniken Deutschlands derzeit ernster als im Frühjahr, so Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe wesentlich mehr infizierte Patienten auf den anderen Stationen - von denen ein Teil noch auf den Intensivstationen landen werde. Die gesamte Infektionslage sei nicht mit der im April vergleichbar.
Anders als bei der Spitze am 18. April werde diesmal kein Abflauen folgen, der Anstieg werde sich vielmehr vorerst fortsetzen, sagte Janssens. Der Grund sei, dass sich die jeweilige Zahl an Neuinfektionen erst verzögert in schweren Verläufen und schließlich in der Belegung der Intensiv-Stationen niederschlägt. "In vier Wochen werden wir die Folgen der Spitzenwerte jetzt sehen."
Hinzu kommt, dass der Anteil älterer Infizierter nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) seit Ende September wieder steigt. Sie haben ein höheres Risiko, schwer zu erkranken - und damit auch dafür, zu Patienten auf der Intensivstation zu werden.
Corona-Inzidenzwerte: Warum sich die Angaben von RKI und LGL manchmal unterscheiden
Die Kliniken geben laut DIVI an, im Notfall innerhalb von sieben Tagen gut 12.000 weitere Intensivbetten in Betrieb nehmen zu können.
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