Düstere Aussichten für Bars, Clubs und Diskotheken

Roland Englisch

Nürnberger Nachrichten

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7.7.2020, 15:09 Uhr

So genannte Schankwirtschaften seien aus der Sicht des Infektionschutzes "problematisch", sagt Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU). Weil die Menschen in den Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken auf engstem Raum zusammenstehen, weil sie Alkohol trinken, ausgelassen sind und die Lüftung oft genug ein Problem darstellt, könnten sie zum Zentrum eines neuen Coronaausbruchs werden. So wie es im März im österreichischen Ischgl geschehen ist. So wie es gerade im US-Bundesstaat Texas passiert, in Israel, Kroatien und aktuell in der Schweiz. Deshalb werde Bayern weiter "einfach sehr, sehr vorsichtig" bleiben, sagt Herrmann.


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Der Teufel steckt im Detail. Denn eigentlich ist die Lage stabil im Freistaat. Nur 51 Neuinfektionen pro Tag in ganz Bayern; 30 Landkreise und kreisfreien Städte und Gemeinden seit mehr als einer Woche ohne neuen Fall; nur 800 aktiv Infizierte im Freistaat - es sind gute Zahlen, die Staatskanzleiminister Florian Herrmann präsentiert. Doch die Botschaft, die er daraus ableitet, bleibt düster: Bayern stecke weiter mitten in der Pandemie; die Gefahr bleibe, dass ein Hotspot entstehe und mit ihm eine unkontrollierbare Situation. Und so bleibt das Land bei seiner Doppelstrategie, lockert es auf der einen Seite für bestimmte Betriebe und Veranstaltungen die Beschränkungen, hält sie aber bei Bars, Clubs und Diskotheken weiter aufrecht.