Haftbefehl am Samstag erlassen
Vermisste Frau aus Coburg ist tot: 37-Jähriger festgenommen - er kannte das Opfer
7.12.2024, 15:00 UhrNach langem Bangen ist der Verdacht nun schreckliche Gewissheit. Im Fall der seit dem 3. Dezember 2024 Vermissten aus Coburg ermitteln Kriminalpolizei Coburg und Staatsanwaltschaft Coburg inzwischen wegen des Verdachts auf Totschlag. Ein 37-jähriger Tatverdächtigen aus Coburg wurde am Freitagmittag (6. Dezember) festgenommen und Samstagvormittag (7. Dezember) einem Richter vorgeführt. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen und er sitzt nun in einer Justizvollzugsanstalt ein, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Der Tatverdächtige soll außerdem "in einem Bekanntschaftsverhältnis zum Opfer" gestanden haben, sein Opfer also gekannt haben.
Arbeitgeber meldete Frau vermisst
Am Dienstag (3. Dezember) erstattete nach Informationen des Polizeipräsidiums Oberfranken der Arbeitgeber der Frau Vermisstenanzeige bei der Polizei Coburg, nachdem die Frau von ihrer Arbeitsstelle nicht erreicht werden konnte. Die Coburger Polizei leitete daraufhin unverzüglich die Ermittlungen zum Aufenthaltsort der Vermissten und intensive Suchmaßnahmen ein.
Kriminalpolizei Coburg übernimmt die Ermittlungen
Noch am Mittwoch übernahm die Kriminalpolizei Coburg die Ermittlungen und Koordination der weiteren Suchmaßnahmen, auch mittels Öffentlichkeitsfahndung. Die Ermittler wurden hierbei unter anderem durch Polizeihubschrauber, Polizeidrohnen, Suchhunde und Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Der Verbleib der Vermissten blieb zunächst weiterhin ungeklärt.
Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen und Absuchen ergaben sich schließlich Hinweise auf eine mögliche Gewalttat, woraufhin ein 37-jähriger Mann aus Coburg in den Fokus der Ermittler geriet. Nachdem sich der Tatverdacht konkreter geäußert hatte, leitete die Staatsanwaltschaft Coburg Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes gegen den Mann ein, der Freitagvormittag durch Beamte der Kriminalpolizei festgenommen wurde. Die Vermisste wurde inzwischen tot aufgefunden.
Öffentlichkeitsfahndung wird hiermit widerrufen
Zur Aufklärung des Tathergangs und der genauen Hintergründe der Tat wurde bei der Kriminalpolizei Coburg zwischenzeitlich die 20-köpfige Ermittlungsgruppe "Signal" gegründet. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern weiter an.
Gewalt an Frauen geschieht meist im Verborgenen und hat viele Gesichter. Psychische, physische oder sexuelle Gewalt kann jede Frau betreffen. Stalking, Schläge oder Missbrauch sind oft nur ein Teil davon. Wenn auch Sie das Gefühl haben betroffen zu sein, können Sie die kostenlose Nummer des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" wählen. Unter der 08000/116016 haben Sie die Möglichkeit, rund um die Uhr anonym und vertraulich Kontakt zu Beraterinnen aufzunehmen. Die Beratung kann auch über einen Online-Chat oder per E-Mail erfolgen. Das Frauenhaus in Nürnberg erreichen Sie ebenfalls 24 Stunden am Tag unter der 0911/333915, das Frauenhaus in Fürth rund um die Uhr unter 0911/729008. Von Gewalt betroffene Männer können sich beim "Hilfetelefon Gewalt an Männern" unter der 0800/1239900 ebenfalls Unterstützung suchen.
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