Bald Container an der FOS in Erlangen?

24.2.2016, 12:00 Uhr
Bald Container an der FOS in Erlangen?

© Foto: Harald Sippel

Die Vertagung auf die Stadtratssitzung im März soll nun ermöglichen, weitere Informationen einzuholen, anhand derer die Stadträte ihre Entscheidung treffen können. Dazu gehören die Kosten für Container ebenso wie die Frage, ob die Stadt am Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde in der Hindenburgstraße zwei Räume anmieten könnte.

Derzeit sind sechs Klassen der Erlanger FOS in die Penzoldtschule in Spardorf, in die benachbarte Berufsschule und in die Hiersemannhalle ausgelagert. Die Schule (mit einem Gastschüleranteil von 59 Prozent) geht von einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen aus, insbesondere da jetzt der Notendurchschnitt für die Zulassung an Fachoberschulen gesenkt wurde.

Fraglich ist im Moment auch noch, ob an den Fachoberschulen in den Nachbarstädten Aufnahmekapazitäten bestehen und ob die Stadt, falls dies der Fall ist, potenzielle Schüler dorthin weiterverweisen kann. Bildungsreferent Dieter Rossmeissl — der einräumte, dass die Unterbingung der FOS Erlangen an einem einzigen statt an mehreren Standorten prinzipiell wünschenswert sei — sagte, dass zwar jeder junge Mensch das Recht habe, auf eine FOS zu gehen, nicht aber auf eine bestimmte. In Fürth sei noch Kapazität. Außerdem sei an der FOS Erlangen in Zukunft die Grenze der Aufnahmekapazität einzuhalten. Sonst würde der Staat — falls er ein solches Anwachsen der staatlichen Schule zuließe —, in den kommunalen Haushalt eingreifen.

FOS-Schulleiter Dieter Arndt hielt dagegen, dass eine staatliche Schule nur bei kurzfristiger Überbuchung Schüler abweisen könne. Eine grundsätzliche Möglichkeit sei dies aber nicht. Außerdem habe die staatliche FOS in Fürth seit zwölf Jahren eine Dependance und keine Aufnahmekapazitäten.

ÖDP-Stadtrat Frank Höppel wies darauf hin, dass er bereits im Jahr 2011 auf die prosperierenden Schülerzahlen an der Erlanger FOS aufmerksam gemacht und eine Lösung gefordert habe. „Für mich ist ganz klar, dass die Schülerzahlen weiter nach oben gehen werden“, sagte Höppel. Er zeigte sich überzeugt, dass der Bedarf auch noch da sei, „selbst wenn wir zwei Klassen nach Forchheim und Fürth verweisen“. Die „Container-Lösung“ sei „die einzig wahre“.

Einen Antrag zur Anmietung von Containern — falls aktuelle „Bemühungen des Schulverwaltungsamts zur Beschaffung geeigneter Schulräume in der Nähe des derzeitigen Standortes“ der FOS nicht erfolgreich sein sollten — hatte aktuell die Erlanger Linke gestellt.

Skeptisch gegenüber der Container-Lösung äußerte sich die bildungspolitische Sprecherin der SPD Sandra Radue. Man müsse von Kosten von 40 000 Euro im Jahr ausgehen. Deshalb sei man in Sorge, dass dies die „Realisierung des Campus Berufliche Bildung“ in „immer weitere Ferne“ rücken lasse. „Für uns ist es wichtig, langfristig eine gute Lösung zu finden“, sagte sie. Die Campus-Entwicklung habe sehr hohe Priorität.

CSU-Stadträtin Birgitt Aßmus sagte, dass auch ihre Partei den Campus für sehr sinnvoll erachte, doch halte man die Umsetzung in den nächsten Jahren für „nicht realisierbar“. Sie sprach sich, ebenso wie Gunther Moll (Freie Wählergemeinschaft), für das Aufstellen von Containern aus. Birgit Marenbach (Grüne Liste) stellte den Vertagungsantrag.

2 Kommentare