Contra-Kommentar: Deutschland Tour ist zu teuer

Christoph Benesch

Erlangen

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19.2.2020, 18:00 Uhr
Es kostet viel Geld, damit die Rad-Profis einmal vorbeischauen.

© Bernd Thissen Es kostet viel Geld, damit die Rad-Profis einmal vorbeischauen.

Ist das zu glauben? Eine Stadt, die es bis heute noch immer nicht gänzlich verstanden hat, welch Strahlkraft ihr traditionsreicher Handball durch die weltbeste Liga hat – ja, schlimmer noch, die diese Mannschaft durch ihr Hin und Her in der Planung einer seit Jahren überfälligen Spielstätte abwandern lassen musste, kauft sich jetzt für sehr viel Geld ein als zweitägiges Etappenziel eines Radrennens.


Deutschland Tour in Erlangen: Zu welchem Preis?


In einer Sportart also, die in erster Linie durch Lug und Trug, durch Doping und kriminelle Betrügereien Schlagzeilen fabrizierte in einer Größenordnung, dass sich selbst langjährige, bekennende Radsportfans verraten fühlen und sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen aus der Berichterstattung zurückzog. Die grundsätzliche Bereitschaft, eine große Sportveranstaltung nach Erlangen zu holen, ist zwar unbedingt zu begrüßen – doch wäre das mit dem TV-Triathlon in der Innenstadt oder einem internationalen Handballturnier günstiger, nachhaltiger und mit Lokalbezug möglich.


Pro-Kommentar: Deutschland Tour kann ein Feuer entfachen


So aber verbrennt man lieber hunderttausende Euro Steuergeld allein für die Lizenzgebühr eines Rennens, das für die Zuschauer nach stundenlangem Warten binnen Sekunden vorbei ist – wenn die rollende Apotheke vorbeigerauscht ist. Dieser Aufwand ist für eine Stippvisite nicht gerechtfertigt. Das Geld kann besser angelegt werden – in die Förderung des lokalen Sports.

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