Erlangen entfernt Schrotträder am Bahnhofsvorplatz
5.2.2020, 18:30 UhrNina Weimann hat gute Vorarbeit geleistet. Die Mitarbeiterin im Bürgeramt war Anfang Januar auf dem Bahnhofsvorplatz unterwegs, um die länger dort stehenden Fahrräder zu fotografieren. Jedes dieser Fahrräder erhielt eine gelbe Banderole, auf der das Datum (7. Januar) steht und die Aufforderung, das Fahrrad zu entfernen.
Jetzt ist’s Hergricht: Fahrrad-Café der GGFA hat eröffnet
Gestern kam Nina Weimann zum Bahnhofsvorplatz zurück, im Schlepptau hatte sie GGFA-Mitarbeiter. Anhand der Fotografien wurden die Räder vom Januar gesucht. Ein GGFA-Mitarbeiter durchtrennte dann mit der Flex das eine oder andere Schloss, mit dem Fahrräder gesichert waren. Danach wurde die Rahmennummer des Rades zu den Unterlagen hinzugefügt.
"Es ist das erste Mal, dass wir heuer Räder auf dem Bahnhofsvorplatz entfernen lassen", sagt Martin Holzinger, der Leiter des Bürgeramts. Wenn Räder allerdings die Behindertenzugänge zum Bahnhof verstellen, habe die GGFA einen Dauerauftrag, diese Fahrräder umgehend zu entfernen. Seit das "Hergricht"der GGFA in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof existiert, sei das auch kein Problem mehr.
Die Fahrräder stehen mittlerweile auf den zugewiesenen Flächen am Bahnhofsvorplatz. "Wir haben auch die Behinderten-Bezeichnungen auf den Zugängen erneuert", sagt Martin Holzinger. "Dadurch sind die für Fahrräder gesperrten Bereiche besser sichtbar". Diese Maßnahme habe sich bemerkbar gemacht.
Immer wieder war das Chaos auf dem Bahnhofsvorplatz Stadtgespräch. Der Stadtteilbeirat Innenstadt hatte die Stadt aufgefordert gegen die damals kreuz und quer stehenden Räder initiativ zu werden.
Kommentar: Stadt muss bei Bahnhofsvorplatz handeln
Der Neubau einer Fahrradabstellanlage, die zwischen Gleis 1 und der historischen Stadtmauer vorgesehen ist, könnte eventuell in diesem Jahr noch beginnen, sagt Martin Holzinger. Die Nutzungsverträge mit der Bahn seien inzwischen unterschrieben.
Eigentlich hätten die Vorbereitungen zu dem "Parkhaus" für rund 850 Fahrräder bereits vor einem Jahr beginnen sollen, doch die Verhandlungen mit der Bahn haben länger gedauert als erwartet. Amtsleiter Martin Holzinger kündigte an, etwa alle zwei Monate weitere Rad-Kontrollen auf dem Bahnhofsvorplatz durchführen zu wollen.
Nach sechs Monaten bei der Versteigerung
Die jetzt entfernten Fahrräder bleiben sechs Monate bei der GGFA. In dieser Zeit haben die Besitzer die Möglichkeit, ihr Rad dort abzuholen. Wenn sich nach sechs Monaten niemand meldet, werden die Räder bei der GGFA versteigert. Bei diesen Versteigerungen gibt es Fahrräder zu kaufen, die sonst ein Mehrfaches kosten. Am Mittwoch wurde zum Beispiel so ein hochwertiges Fahrrad entsorgt.
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