Erlanger Impfzentrum-Chef: "Eine riesige Herausforderung"

ERLANGEN - Dr. med. Hans Joachim Drossel, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, übernimmt die ärztliche Leitung des Impfzentrums, dass in den ehemaligen Räumen von Intersport Eisert eingerichtet wurde. Im Interview spricht er über Impfkritiker, Hoffnung im Kampf gegen Corona und enorme Organisationsherausforderungen.

Der ärztliche Direktor des gemeinsamen Impfzentrums von der Stadt Erlangen und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt heißt Dr. Hans Joachim Drossel. In einem Interview, dessen Wortlaut man in der Montagsausgabe der ERLANGER NACHRICHTEN in voller Länge nachlesen kann, spricht Dr. Drossel von einer "riesigen Herausforderung", auf die er sich freue: "Es ist eine besondere Aufgabe, eine solche bisher nicht dagewesene Impfaktion mit den Kollegen im ärztlichen Koordinationsteam zu begleiten."

Bislang waren zuletzt in Nürnberg und Schweinfurt Organisation und Kommunikation stets Schwerpunkte seiner Labortätigkeit, "da kommt mir die lange Erfahrung sicher zugute". Das neue Impfzentrum entsteht in den Räumlichkeiten des ehemaligen Intersport Eisert. 

"Sehr überzeugende Ergebnisse"

Die Möglichkeit einer Impfung gegen Corona macht auch Dr. Drossel Hoffnung, gibt er unumwunden zu: "Die Studien-Ergebnisse der erreichten Schutzwirkung mit 95 Prozent sicherem Schutz vor einer Corona-Infektion sind sehr überzeugend."

Weil es auch Menschen mit Bedenken vor einer Impfung gibt, sagt er: "Alles Neue ist erst einmal fremd. Vertrauen zu gewinnen, ist jetzt in der Phase vor dem Impfstart eine große Aufgabe. Dafür braucht es viel Information und offene Kommunikation über die sehr hohe Schutzwirkung dieser mRNA-Impfung und ebenso auch ein Benennen der Fragen, für die es noch keine hinreichend belegten Antworten gibt. Das ist sicher ein guter Weg, diesen jetzt nach so viel Entwicklungsanstrengung verfügbaren hervorragenden Impfschutz vertrauter werden zu lassen. Die hohen Risiken eine Corona-Infektion sind eine reale Gefährdung auch für jüngere Menschen, eine Therapie dieser Erkrankung gibt es bisher nicht. Ich hoffe sehr, dass die Zahl der täglich an oder mit einer Corona-Infektion sterbenden Menschen im Zuge der Impfungen dann wieder stark zurückgeht."