Keine Rekorde, zufriedene Wirte: Die Bilanz der Bergkirchweih

Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

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18.6.2019, 16:08 Uhr
Bleiben nur noch Erinnerungen: So war die Bergkirchweih 2019 in Erlangen.

© Harald Sippel Bleiben nur noch Erinnerungen: So war die Bergkirchweih 2019 in Erlangen.

Am letzten Abend war alles wie immer: Bühnen–Party, Taschentücher, Lili Marleen, das ganze Abschiedsprogramm. Dabei allerdings erstmals Party-Künstler Peter Wackel. Der Erich Keller war voll. Ansonsten aber war es wieder ein entspannter Berg-Tag gewesen.

Die Kellerwirte waren zufrieden, auch wenn sie wussten, dass es keine neuen Rekorde geben würde. "Wir hatten eine gelungene Bergkirchweih", sagt Erlangens Berg-Referent Konrad Beugel. Weiterhin wollen Beugel und seine Kollegen daran arbeiten, dass die Bergkirchweih wieder ein Familienfest wird. "Das ist unsere Zielsetzung", sagt Beugel, "wir haben es bislang geschafft, dass der Berg ein Fest für alle Generationen ist".

Mehr als 100 Vergnügungsgeschäfte waren während der zwölf Tage Ausnahmezustand in Erlangen zu Gast. Nicht nur am Familientag schlenderten Mamas und Papas mit ihren Kindern an den vielen bunten Buden vorbei. 


Fünfte Jahreszeit in Erlangen: Der LiveBlog zur Bergkirchweih


Einen neuen Besucherrekord, das war schon nach Pfingsten klar, gab es in diesem Jahr nicht. Zu oft hatte es in den falschen Momenten geregnet, und manche blieben wegen der befürchteten Menschenmassen wohl gleich daheim. Dennoch sind die Schausteller zufrieden. "Wir freuen uns über den guten Zuspruch", sagt Adam Kunstmann vom Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und der Schausteller.

Zwar spüren die Buden-Besitzer "jede Regenpause", wie der 73-Jährige sagt, doch große Gewinneinbußen gibt es nicht. "Es waren insgesamt weniger Menschen, doch diejenigen, die gekommen sind, haben auch wirklich Interesse daran." Viele Erlanger haben es sichtlich genossen, dass nicht jeder Tag überfüllt war.

In Sachen Familienfest geht trotzdem noch mehr, so hört man es auch von den Schaustellern. Ob dafür die Sicherheitskontrollen verstärkt werden, damit diese bereits sichtlich betrunkene Besucher an den Eingängen aussortieren, müsse man "gut abwägen", sagt Beugel. Ebenfalls überlegen wird die Stadt, ob der Betreiber der Toilettenanlage, der 50 Cent für die Reinigung der Pissoirs eingenommen hat, den Zuschlag fürs nächste Jahr erhält.

Die Zahlen zur Bergkirchweih 2019

700 000 Besucher bis zu einer Million, so die Schätzungen der Stadt Erlangen, waren es insgesamt. An Spitzentagen sind es in der Summe aus Frühschoppen, Nachmittag- und Abendprogramm, zwischen 90.000 und 100.000 Menschen am Berg.

500 Polizeieinsätze, so viele hatten die Beamten in den zwölf Berg-Tagen zu bearbeiten. Davon waren 246 Straftaten, zu denen auch die 77 Körperverletzungen zählen.

888 Patienten bekamen Hilfe von den Rettungskräften des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Das BRK versorgte 683 Patienten, alles ehrenamtlich in mehr als 4200 Helferstunden. Der ASB leistete an der Wache Ost sowie am Martin-Luther-Platz 900 Einsatzstunden. Dabei gab es 170 Einsätze am Berggelände und 35 in der Innenstadt.

12 Tage, zwölf Podcasts, zwölfmal Rollentausch: Alle Folgen des Keller-Geflüsters und Videos von "Kati @ Work", den Selbstversuchen auf der Bergkirchweih gibt es weiterhin online.

49 Wochen, dann beginnt schon die nächste Bergkirchweih. Anstich ist am 28. Mai 2020. Vorfreude ist die schönste Freude: Hier können Sie schon jetzt für 2020 zusagen.

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