"Kein Elfenbeinturm"

Neues FAU-Herzstück: Freistaat investiert über 450 Millionen Euro - Start für Himbeerpalast-Umbau

Georgios Tsakiridis

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4.11.2024, 21:26 Uhr
Festakt zum Start der Umbaumaßnahmen der FAU am Himbeerpalast.

© Harald Sippel Festakt zum Start der Umbaumaßnahmen der FAU am Himbeerpalast.

Er hat historische Bedeutung für Erlangen: Von 1948 bis 1953 errichtete die Siemens AG ein Verwaltungsgebäude an der Ecke zur Sieboldstraße, das zeitweilig zum Herzen des Weltkonzerns wurde: der Himbeerpalast. Diese Tage sind freilich lange vorbei - bereits vor Jahren übergab die Weltfirma den Komplex deshalb an den Freistaat, der ihn für die FAU umfassend modernisiert. Am Montag ist offiziell der Startschuss für den Umbau und die Erweiterung gefallen. Knapp eine halbe Milliarde Euro investiere die Bayerische Staatsregierung, so Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume beim Festakt.

Die Geistes- und Sozialwissenschaften sollen demnach voraussichtlich noch in diesem Jahrzehnt in die "neuen hochmodernen Gebäude mit bester Infrastruktur umziehen", heißt es in einer Pressemitteilung der FAU. Präsident Prof. Joachim Hornegger betont indes: "Dies wird kein Elfenbeinturm sein, sondern ein Ort des Austauschs: des Lehrens und Lernens, des Zuhörens und des Argumentierens." Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume ergänzt: "Siemens hat hier die Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik mitgeschrieben – künftig schreibt die FAU hier Wissenschaftsgeschichte."

Der Himbeerpalast werde das Herzstück des neuen geisteswissenschaftlichen Zentrums der Universität. Die Sanierung sei gleichermaßen ein Gewinn für Uni und Stadt, für Denkmalschutz und Klimaschutz. "Wir investieren allein mit diesem Projekt über 450 Millionen Euro in exzellente Bedingungen für exzellente Wissenschaft – für die gesamten FAU-Bauvorhaben sind es über zwei Milliarden Euro." Ein Highlight des künftigen Zentrums für die Geistes- und Sozialwissenschaften soll die lang ersehnte Bibliothek darstellen, in der ganze 30 Teilbibliotheken zusammengeführt werden.