So könnte die "TechFak" doch komplett in Erlangen bleiben
2.3.2017, 06:00 UhrDie Technische Fakultät ("TechFak") der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) könnte durchaus in Erlangen bleiben. Flächen, so ist die Stadtspitze überzeugt, gebe es für eine Erweiterung genug. Konkrete Areale wollte Oberbürgermeister Florian Janik auch auf verschiedene Nachfragen dieser Zeitung hin bisher nicht nennen. Nun aber hat er es getan – und zwar in einem Schreiben an die "Interessengemeinschaft Hochschule", einem Zusammenschluss von Vertretern aus Wirtschaft, Ministerien, Kommunen und Hochschulleitung.
Das Dossier ist die Antwort auf das vergangene Gipfeltreffen zur Zukunft der TechFak Anfang Februar dieses Jahres: Die hochkarätig besetzte Gesprächsrunde hatte damals vereinbart, nach dem Aus eines Uni-Ablegers auf dem AEG-Gelände verstärkt nach einem neuen Standort (vorzugsweise in Nürnberg) zu suchen.
Während die Frankenmetropole wohl für die drei beteiligten CSU-Minister Joachim Herrmann (Innen), Markus Söder (Finanzen) und Ludwig Spaenle (Wissenschaft) in der Ansiedlungsfrage als gesetzt gilt, hat nun Janik die Ergebnisse einer Prüfung der Flächenpotenziale präsentiert. So habe sich die Einschätzung bestätigt, dass es im Umfeld des Südcampus auf einer Fläche von insgesamt 25,5 Hektar "große" Entwicklungsmöglichkeiten gebe.
Klage gegen Bebauung
Dazu zählen die "Reserven" auf dem Universitäts-Südgelände sowie an der Äußeren Nürnberger Straße. Flächen des "Bebauungsplans 380" an der Staudtstraße führt der OB ebenfalls als Erweiterungsgebiet an. Dieser Vorstoß fällt mitten hinein in ein schwebendes Verfahren. Denn der Bund Naturschutz (BN) will mit einer Klage verhindern, dass auf dem seiner Meinung nach ökologisch wertvollen Gelände dem Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts weitere Bauprojekte folgen.
Zugleich führt Janik Flächen entlang der Nikolaus-Fiebinger-Straße an; hierbei müssten jedoch die für die Naturwissenschaftliche Fakultät vorgesehenen Wachstumsflächen berücksichtigen werden. Alle Pläne seien in "enger Abstimmung" zwischen Stadt und Staatlichem Bauamt entstanden. Außerdem standen auf dem Siemens-Campus voraussichtlich Areale von rund 23 Hektar zur Verfügung. "Ich sehe in den aufgezeigten Möglichkeiten großes Potenzial für die Technische Fakultät, sich am zentralen Standort weiterzuentwickeln und in den kommenden Jahrzehnten zu wachsen", schreibt Janik. Mit Blick auf das Forschungsumfeld im Erlanger Süden habe eine wachsende TechFak einen "bedeutenden Mehrwert".
In der Vergangenheit wurden vor allem in CSU-Kreisen Stimmen laut, wonach sich Janik zu wenig für den Standort Erlangen einsetze. Das hat er nachgeholt. Nun ist Nürnberg an der Reihe. Zuletzt hatte Söder dort die Brunecker Straße als Areal genannt.
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