Von "Fight-and-Flight" und anderen Phänomenen
Erlanger Forscherin erklärt: Das passiert beim Geschenkekaufen im Gehirn
20.12.2022, 10:55 UhrHineinversetzen mit dem Temporallappen im Hirn
Zunächst benötigen Schenkerinnen und Schenker den Hippocampus. „Der ist für das Gedächtnis zuständig“, erläuterte Kulke. Ob derjenige, für den das Geschenk sein soll, schon mal einen Wunsch geäußert oder sich kürzlich über etwas sehr gefreut hat, müsste man mithilfe dieses Hirnareals hervorkramen können.
Für Kulke ist das Gehirn kein Körperteil aus vielen Einzelteilen, sondern ein Zusammenwirken der verschiedenen Bereiche. Je mehr synaptische Verknüpfungen vorhanden sind, umso besser könnte die Struktur für Assoziationen sein. Dies - gepaart mit einem guten Arbeitsgedächtnis - könnte eine gute Schenkerin oder einen guten Schenker ausmachen.
Das steckt hinter dem "Fight-and-Flight-System"
Nachdem nun also ein Entschluss für die Hausschuhe in Pink statt Grün gefallen ist und der Plan gefasst, dem Vater einen Schal zu stricken, ist der Motorkortex im Gehirn anzuwerfen. „Der ist dafür verantwortlich, dass wir uns bewegen und zum Einkaufen in die Stadt gehen“, erläuterte die Wissenschaftlerin.
Nächster Akt des Weihnachts-Dramas spielt am Christbaum - das Auspacken der Geschenke. Nun kommt es auf den anterioren cingulären Kortex in unserem Gehirn an. Dieses Hirnareal steuert die Erkenntnis, ob das ausgesuchte Geschenk gut ankommt. Kulke sagte dazu, es sei für das „Performance-Montoring“ zuständig. Und wer jetzt schon an das nächste Fest denkt, der setzt auch wieder den Hippocampus, also das Gedächtnis, in Gang.
Auch das "Bauchgefühl" spielt sich im Hirn ab
„Aufpassen ist immer eine gute Idee“, sagte die Entwicklungspsychologin. Der Okzipitallappen arbeitet beim Zugucken, der auditive Cortex ist beim Hören der Dankes- und Freudesbekundungen aktiv.
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