Amazon zieht nach Eggolsheim: Verdi meldet sich zu Wort
9.5.2019, 16:04 Uhr"Wir begrüßen es sehr, dass 200 neue Arbeitsplätze in der Forchheimer Region durch Amazon entstehen sollen, jedoch nicht um jeden Preis", so Paul Lehmann, Gewerkschaftssekretär für den Fachbereich Handel im Bezirk ver.di Oberfranken-West.
Ver.di fordert den Internetversand-Riesen auf, im künftigen Sortierzentrum einen Betriebsrat zuzulassen, die Beschäftigten sollen "in den Genuss von schützenden Tarifverträgen" kommen - also nach dem Einzel- und Versandhandelstarifvertrag bezahlt werden. "Und natürlich wollen wir, dass Amazon in der Region seine Steuern zahlt", so Lehmann. Laut Medienberichten hat Amazon auf die im Jahr 2018 erwirtschafteten Gewinne in Höhe von 11,2 Milliarden US-Dollar keine Steuern bezahlt.
"Es ist eine schreiende Ungerechtigkeit, dass Amazon einerseits solche Gewinn erzielt, diese nicht versteuert und andererseits die Beschäftigten nicht nach Tarifvertrag bezahlt werden", meint der Gewerkschaftssekretär.
Den Blick gen Eggolsheim gerichtet, sagt Lehmann: "Wir fordern den Bürgermeister und die Gemeinderäte dazu auf, diese Umstände mit in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen und somit Amazon frühzeitig zum Einlenken zu bewegen."
Wegen seiner Steuervermeidungspolitik steht das Unternehmer von Jeff Bezos (aktuell reichster Mensch der Welt) immer wieder in die Schlagzeilen, auch in Deutschland kommt es vermehrt zu Streiks der Belegeschaft, die für bessere Arbeitsbedigungen demonstriert.
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