Eiserne Hochzeit
Den Hochzeitsanzug in Raten abgezahlt: Effeltricher Ehepaar Messingschlager heiratete vor 65 Jahren
23.05.2022, 07:00 Uhr
Begonnen hat das gemeinsame Glück beim Tanz in ihrem Heimatort Effeltrich, bei dem Otto Messingschlager ein Auge auf das fesche Mädchen geworfen hat. Aus der anfänglichen Liebelei entwickelte sich eine Liebe, die ein ganzes Leben lang halten sollte.
Am 11. Mai 1957 führte Otto Messingschlager seine Braut Erika Stirnweis, wie sie mit Mädchenname hieß, zum Traualtar in der Martinskirche in Forchheim. Die Ehe wurde mit drei Söhnen und einer Tochter gesegnet. Zwischenzeitlich gehören fünf Enkel und zwei Urenkel zur Familie, die ihre Großeltern zu ihrem Ehrentag richtig hochleben ließen.
Gleich nach der Hochzeit bauten sie gemeinsam in Effeltrich ein eigenes Haus, erzählt Otto Messingschlager. "Es war damals für uns keine einfache Zeit, wir hatten nicht viel Geld. Wenn ich zurückdenke, dass wir im Vergleich zu heute mit viel weniger auskommen mussten, waren wir dennoch zufrieden und glücklich“. Seinen Hochzeitsanzug habe er mit fünf Mark wöchentlich beim Schneider abbezahlt.
Als Schreiner verdiente er jahrelang das tägliche Brot für seine Familie. Das wirtschaftliche Umfeld zwang ihn aber, sich einen anderen Broterwerb zu suchen. Als Industriemeister war er bei der Firma Winter in Bubenreuth beschäftigt und nach deren Schließung ging er zur Buchdruckerei Müller, bei der er bis zu seinem Ruhestand beschäftigt war.
Erika Messingschlager wechselte nach ihrer Ausbildung zur Büroangestellten zu einem großen Autohaus nach Erlangen, um sich nach der Geburt ihrer Kinder sich voll deren Erziehung zu widmen.
Doch nicht nur Arbeit bestimmte ihr beider Leben. So engagierten sich beide im örtlichen Vereinsleben. Otto Messingschlager spielte ab seinem dreizehnten Lebensjahr Fußball in der Jugendmannschaft und wechselte mit dem 16. Lebensjahr in die erste Mannschaft, wo man den ersten Aufstieg des Sportvereins in der Saison 1947/48 von der C-Klasse in die A-Klasse feierte. Danach übernahm Otto Messingschlager die 1. Mannschaft als Spielleiter und schaffte mit dieser Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga. "Man kann sich nicht vorstellen, wie wir uns darüber gefreut haben", erzählt er voller Stolz.
"Geschafft haben wir das durch Zusammenhalt, Freundschaft und gute Leistungen." Großer Dank gilt auch dem damaligen Trainer Helmut Weber, der mit Kameradschaftlichkeit die Spieler motivierte. "Für uns ging es nicht ums Geld, sondern einzig und allein um den Fußballsport."
Weiter war er Gründungsmitglied bei den Bavariaschützen und ist heute noch aktiver Schütze beim Schützenverein Frankonia. Beide Eheleute erfreuen sich noch bester Gesundheit, können ihren Haushalt noch selbständig versorgen und bearbeiten immer noch gemeinsam ihren großen Zier-, Gemüse- und Obstgarten.
Zur Entspannung liest Erika Messingschlager sehr gerne und ihr Mann Otto musiziert regelmäßig auf seinem Keyboard. Voller Stolz und Dankbarkeit genießen die beiden das Leben in der Großfamilie mit ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln, dass ihnen besonders wichtig ist.
Zu ihrem Ehrentag und dem 90. Geburtstag von Otto Messsingschlager, den er zehn Tage nach der Eisernen Hochzeit feierte, überbrachte Bürgermeister Peter Lepper die besten Glückwünsche der Gemeinde Effeltrich, verbunden mit dem Wunsch nach noch vielen gemeinsamen Jahren bei guter Gesundheit.
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