Wo bleiben neue Vorgaben?
Forchheim: Andrang am Impfzentrum und Impfbus wird immer größer
8.11.2021, 13:09 Uhr"Wir warten auf neue Vorgaben", sagt Sebastian Weiß, Leiter des Impfzentrums in Forchheim. Die Ministerkonferenz habe letzte Woche neue Anordnungen angekündigt, die aber noch nicht erfolgt seien. Das ganze Vorgehen der Politiker stößt bei Weiß auf Verwunderung. "Wir mussten die Öffnungszeiten des Impfzentrums zum 1. Oktober um 75 Prozent reduzieren, jetzt - nur vier Wochen später - soll es vermutlich wieder hochgefahren werden."
So schnell wie möglich hochfahren
Vom Ministerium sei zudem vorgegeben, dass man für das wieder Hochfahren des Impfzentrums eine Vorlaufzeit von vier Wochen brauche. "Wir gehen aber davon aus, dass wir das schneller schaffen", so Weiß, "denn jetzt wären Impfungen wichtig." Vermutlich müsse aber wieder Personal eingestellt werden, wie viele Mitarbeiter - das wiederum hänge davon ab, wie lang das Impfzentrum wieder geöffnet sein soll.
Aktuell hat das Impfzentrum in Forchheim, Don-Bosco-Straße 4, nur am Mittwoch von 9 bis 13 Uhr und am Freitag von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Zusätzlich fährt der Impfbus am Montag, Dienstag und Donnerstag durch den Landkreis und steuert nach einem festen Fahrplan verschiedenste Orte an (siehe im Internet unter www.impfzentrum-forchheim.de ).
Kein Termin nötig
Zu beiden Impfmöglichkeiten könne jeder kommen, ein Termin sei nicht notwendig. Man sollte nur - wenn vorhanden - seine bisherigen Impfnachweise und einen Ausweis dabei haben, sagt Weiß. Und natürlich müsse man mit einer gewissen Wartezeit rechnen.
Spätestens seit der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Ende Oktober angekündigt hatte, dass eigentlich jedem eine Auffrischungsimpfung zusteht, herrsche am Impfzentrum und auch am Impfbus "sehr großer Andrang". Laut Weiß soll es im Landkreis Forchheim dabei bleiben, dass sich die Leute an beiden Impforten ohne Termin impfen lassen können. Mit diesem niedrigschwelligen Angebot hofft man, mehr Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Doch die Zahl der bisher ungeimpften Menschen, die sich jetzt angesichts der enorm steigenden Inzidenzen für eine Corona-Impfung entscheiden, sei nach wie vor, "nur leicht erhöht", sagt Weiß. "Impfgegner blieben auch jetzt bei ihrer Entscheidung", ist hier eher seine Erfahrung.
Jeder kann kommen
"Zu uns kommen jetzt hauptsächliche Leute, die eine Impfauffrischung wünschen." Politisch sei hier die Linie vorgegeben, dass sich im Prinzip jede/r die dritte Corona-Impfung geben lassen kann, bei der/dem die zweite Corona-Impfung sechs Monate her ist. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfehle die dritte Impfung derzeit allerdings nur für Risikogruppen, Immunschwache, Menschen über 70 Jahre und für Leute, die im medizinischen oder Pflegebereich arbeiten.
Die dritte Impfung, für die nur die beiden mRNA-Impfstoffe Biontech und Moderna verwendet werden, führen im Landkreis Forchheim das Impfzentrum, der Impfbus, aber auch alle Hausärzte durch, erläutert Sebastian Weiß weiter. "Impfstoff ist zur Genüge da. Das ist schon lange kein Problem mehr, die Impflinge sind eher das Problem."
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