Kein neuer Chefarzt in Ebermannstadt

4.2.2017, 12:00 Uhr
Kein neuer Chefarzt in Ebermannstadt

© Roland Huber

„Will ich mir das mit 58 Jahren noch antun?“, das habe er sich oft gefragt, so Dr. Rudolf Koob in einem Telefonat mit den Nordbayerischen Nachrichten. „108 Nachtbereitschaftsdienste im Jahr und 30 Wochenend-Dienste, das ist auf Dauer zu viel.“ Ob die Fusion der Kliniken ein Grund gewesen sei?, das winkt der Mediziner ab: „Ich hab einen gut dotierten Posten gehabt.“

Doch aufhören und sich im Sessel zurücklehnen, das wäre dem Mediziner dann zu wenig gewesen. „Ich will noch ein bisschen was Sinnvolles tun.“ In seiner Anfangszeit als Arzt, so Koob habe er Vertretung bei Hausärzten gemacht: „Ich habe keine Scheu gehabt, was Neues zu machen.“ Dass sein vakanter Posten in Ebermannstadt nicht neu besetzt wird und die Kollegen dort nun seine Arbeit mitmachen müssten und Überstunden schieben „das müssen die jetzt in Ebermannstadt regeln“.

Dass ein Hauch der Fusion spürbar sei, wenn ein Chefarzt-Posten nicht neu besetzt werde, das vermag ein Sprecher des Forchheimer Landratsamtes nicht gänzlich von der Hand weisen. Keine große Verabschiedung habe es auf Wunsch des scheidenden Mediziners gegeben. Man sei davon ausgegangen, dass Koob sich nach dem Weggang ins Privatleben zurückziehe, heißt es vom Streckerplatz. Dass er nun aber als Hausarzt in Pegnitz tätig ist, darüber sei man „überrascht“.

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