Digitaler Adventskalender an Kaiserpfalz und mehr
Pläne für den Forchheimer Weihnachtsmarkt: Das ist der aktuelle Stand
2.10.2021, 11:08 UhrVolksfeste und Weihnachtsmärkte waren bislang wegen der Corona-Pandemie in Bayern untersagt. Sie seien auf Geselligkeit und Feiern ausgelegt, wobei üblicherweise mit erhöhtem Alkoholkonsum zu rechnen sei, hieß es bisher aus dem bayerischen Gesundheitsministerium. Doch nun tagte das Kabinett am Donnerstag, 30. September, und entschied: In Bayern können Volksfeste, Weihnachtsmärkte und weitere öffentliche Festivitäten wieder stattfinden, auch Clubs und Diskotheken dürfen öffnen.
Was heißt das für den diesjährigen Forchheimer Weihnachtsmarkt, der 2020 auch nur in kleinem Rahmen stattfinden konnte? Allerdings kommen in Forchheim mehrere Faktoren zusammen. Da das Rathaus saniert wird und es samt Vorplatz bis mindestens 2024 eine Baustelle bleibt, muss der Markt mit seinem überregional bekannten Adventskalender sowieso für mehrere Jahre umziehen.
Forchheimer Weihnachtsmarkt: Was ist geplant?
Nach dem aktuellen Stand der diesjährigen Planungen erkundigte sich auch Stadträtin Melanie Rövekamp (FGL) in der jüngsten Sitzung des Stadtrates, nachdem die Entscheidung des bayerischen Kabinetts bekannt geworden war. Zudem fragte sie: "Kann man die Baustelle der Rathaussanierung hübscher gestalten?" Das war schon einmal Thema. Inzwischen seien drei Banner "nett gestaltet, mit Bildern vom Weihnachtsmarkt und weiteren Ansichten", sagte sie. Doch: "Die Längsplanen sind grau und nicht so schön."
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) betonte: "Die Baustelle ist aufgeräumt." Es habe den Wunsch von Gästeführern zu einer schöneren Gestaltung gegeben. "Das wurde vor Ort begutachtet und ein Kompromiss gefunden." Jedoch: "Der Bauzaun ist werbefrei, das war ein Wunsch, und ist realisiert."
2020 waren nur einzelne Buden in der Haupt- und Sattlertorstraße möglich
2020 war ein digitaler Adventskalender an der Fassade der Kaiserpfalz geplant. Diese Pläne musste Nico Cieslar, Chef der Touristinformation der Stadt Forchheim, im Herbst 2020 allerdings zu den Akten legen, da die Regierung wegen der Corona-Lage mit hohen Inzidenzen solche Gegebenheiten untersagte.
Möglich war dann nur eine dezentrale Lösung mit wenigen Buden: Die Schausteller standen mit ihren Buden vereinzelt und mit größeren Abständen im Bereich der Haupt- und Sattlertorstraße. Die Stände waren montags bis samstags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Weder digitale noch analoge Adventskalendertürchen haben sich geöffnet. Auch ist kein Engel mit seinem Prolog erschienen. Das ließen damals schlicht die geltenden Corona-Auflagen nicht zu. Die Bilanz der Schausteller fiel am Ende eher nüchtern aus, da das große Geschäft der Weihnachtszeit ausblieb.
2021 soll es eine Lichtershow geben
"Das ist eine freudige Nachricht", sagt Michael Driliczek über die Kabinettsentscheidung, als Schausteller bekannt für das Annafest-Riesenrad und seit über 30 Jahren mit der Punsch-Schänke auf dem Forchheimer Weihnachtsmarkt vertreten. Bis zum Advent sei noch hin: "Wir hoffen, dass der Markt stattfinden kann und freuen uns schon darauf."
"Die Meldung aus dem Kabinett ist sehr erfreulich", sagt Nico Cieslar, Chef der Touristinfo. Geplant ist für 2021 der digitale Adventskalender und eine Lichtershow an der Forchheimer Kaiserpfalz. Nur bezüglich der Budenplanung könne er nichts sagen, daran arbeite das Ordnungsamt. Man habe auch immer weitergeplant, nun sei er angesichts der aktuellen Lage zuversichtlich.
Die Stadt sucht drei neue Weihnachtsengel
"Wir werden neue Engel suchen und sind da in der Vorbereitung. Auch die Lotterie wird aktuell organisiert", sagt er. Geplant ist, dass auf einer Bühne im Graben die Weihnachtsengel im Wechsel auftreten und Lose ziehen. Zudem soll ein Engel in das jeweilige Fenster des digitalen Adventskalenders hineinprojiziert werden. Die Videosequenzen werden zuvor aufgezeichnet.
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) betonte in der Stadtratssitzung: "Wir haben immer weitergeplant und arbeiten auch heuer darauf hin, dass unser Weihnachtsmarkt stattfinden kann." Doch es gebe eine Einschränkung: "Ob der Markt stattfinden darf, das entscheidet die bayerische Staatsregierung. Und bis Weihnachten kann sich noch einiges ändern."
Auch die Stadt Nürnberg plant ihren Christkindlesmarkt. Allerdings gibt es auch dort noch den Vorbehalt für den Fall einer besonders negativen Entwicklung der Infektionslage. Diese Einschränkung hält der Nürnberger Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) für nachvollziehbar, zeigte sich aber optimistisch: "Ich glaube, die Lage ist wesentlich besser als im letzten Jahr."
Ob die aktuellen Pläne für den Forchheimer Weihnachtsmarkt heuer in die Realität umgesetzt werden können, werden erst die nächsten Wochen zeigen - je nachdem, wie sich die Corona-Infektionslage entwickelt.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen