Fränkin plante rechte Brandanschläge: Wer ist Susanne G.?

30.1.2021, 13:35 Uhr
Fränkin plante rechte Brandanschläge: Wer ist Susanne G.?

© Jonas Miller

Wie der Spiegel berichtet, soll die 55-Jährige enge Verbindungen zur Spitze der Partei um den Bundesvorsitzenden Klaus Armstroff gehabt haben. Außerdem habe sie rechtsextreme Gesinnungsgenossen im Gefängnis betreut. Zu diesen zählten laut Spiegel auch zwei Helfer der Terrorzelle NSU, als diese in Haft saßen: Ralf Wohlleben und André E.

Fränkische Rechtsextremistin soll Brandanschlag geplant haben

Dass Susanne G. gute Kontakte zur Parteispitze hatte, ist laut BR-Reporter Jonas Miller durch die Größe und die Struktur der Partei zu erklären, die in Deutschland rund 500 Mitglieder hat. "Da kennt jeder jeden. Die Mitglieder des III. Wegs sind nicht klar hierarchisch strukturiert, sondern fühlen sich als Kameradschaft", sagt Miller.

Die Stimmung dort sei äußerst radikal. "Susanne G. war eine tickende Zeitbombe", so Miller. Ihre Verhaftung hat Miller nicht überrascht.

Auswirkungen auf die NSU-Ermittlungen?

Die Kommunikation der 55-Jährigen mit Helfern des Terrornetzwerks NSU wird nun im Zug der Ermittlungen analysiert. "Falls sich neue Erkenntnisse ergeben, könnten diese auch in die NSU-Ermittlungen einfließen", sagt Markus Schmitt, Pressesprecher der Bundesanwaltschaft.


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Angesichts der Verstrickung von Susanne G. mit der rechtsradikalen Szene mehrt sich Kritik an ihrer Bezeichnung als "Einzeltäterin". Doch dieser Begriff ist vor allem ein juristischer. "Es ist keine Straftat, ein bestimmtes Klima in einer Partei zu erzeugen", sagt Schmitt.

Um anzuklagen, brauche die Staatsanwaltschaft Beweise für die Mithilfe oder die Anstiftung von Susanne G. durch weitere Personen. Bisher hat die Polizei noch keine Erkenntnisse über die Beteiligung von Dritten. Auch im näheren Umfeld der 55-Jährigen ist aktuell niemand verdächtig.

Der Artikel wurde am 15.2.2021 in einer Passage geändert, die sich mit der Ausrichtung des "III.Wegs" befasste. Die Redaktion