Absage aus München: Fürth wird nicht Modellregion
30.3.2021, 17:57 Uhr"Frustriert und enttäuscht" hat OB Thomas Jung auf die Nachricht von Dienstagnachmittag reagiert: Nur bayerische Städte mit bis zu 100.000 Einwohnern kommen infrage im Rennen um acht Modellregionen für ein Öffnungskonzept nach Tübinger Vorbild. Heißt: Fürth ist raus. Nur bis zu 100.000? "Das hätte man uns allerdings auch früher mitteilen können", so Jung gegenüber den FN.
Um die Künstlerinnen und Künstler tue es ihm, so Jung, "in der Seele leid"; der Kultursektor habe ein Konzept vorgelegt, "das sich qualitativ von vielen anderen unterscheidet". Der Schwerpunkt der Fürther Bewerbung lag auf einem Öffnungsplan von Stadttheater und Comödie. Unter anderem hätte ein "Fürther Kultur-Tagespass" bei Vorliegen eines negativen Corona-Schnelltests den Besuch der ausgewählten Kulturstätten für den jeweiligen Tag ermöglicht. Für 200 Gäste im Stadttheater und 160 in der Comödie.
Doch es bleibt ein Wunsch – auch, dass nach Stadttheater und Comödie im Erfolgsfall die Museen, das Babylon, Kufo, Kunstgalerie und Ballettstudio Arabesque wieder geöffnet hätten sowie in der dritten Stufe unter anderem jugendkulturelle Einrichtungen, Musikschule und Ludwig-Erhard-Zentrum. Motto der Fürther Bewerbung: "Positiv denken statt positiv sein – Der Fürther Weg."
Just dies fällt nach der Neuigkeit vom Münchner Impfgipfel dem Stadtoberhaupt schwer. Nicht einmal die 2020 gemachten Erfahrungen mit der Kultur, als die Comödie im Juli und August den Ronhof bespielte, seien jetzt zum Vorteil der Fürther Bewerbung angerechnet worden.
Nach dem Corona-Impfgipfel: So will Bayern weiter vorgehen
"Wir sind von der Gnade anderer abhängig, obwohl die kommunale Selbstverwaltung im Grundgesetz verankert ist", so Jung. Sollte jedoch ein weiterer Aufruf ergehen, der die Großstädte im Freistaat in den Fokus rücke, "dann werden wir uns erneut bewerben". Er, Jung, vertraue nun auf den Impffortschritt, dank dessen sich Ende April neue Öffnungsperspektiven auftun könnten.
Mit den präzisierten Kriterien könnte sich derweil eine Chance für den Landkreis auftun: Das Landratsamt hat sich ebenfalls als Modellregion beworben – und angeboten, dass der Öffnungsversuch auf eine der Städte und Gemeinden beschränkt werden könnte.
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