Das muss man beachten

Bier selbst brauen: Ein Haufen Arbeit und eine Menge Spaß

21.4.2020, 13:12 Uhr
Bier selbst brauen: Ein Haufen Arbeit und eine Menge Spaß

© Horst Linke

Immer wieder schleiche ich nervös in den Keller. Ich berühre die schoko-braune, glatte Haut der Flasche, öffne den Verschluss ein wenig und entlocke ihr ein leichtes Zischen, erschnuppere die Aromen, linse durch das Glas. Sie küssen, nur ganz wenig kosten, das darf ich noch nicht. Brauen verlangt nach strenger Abstinenz.

Mindestens einen Monat, besser sechs Wochen muss mein Jungbier reifen. Erst dann protzt es mit Spritzigkeit und vollem Aroma, erst dann lohnt es sich, die erste Flasche zu genießen. So lange prüfe ich ständig sein Befinden und darf in dieser kritischen Phase bloß nicht schwach werden. Die Enttäuschung wäre groß nach der Heidenarbeit!


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Ich habe in Heimbrauer-Literatur ein paar Fachwörter gepaukt, Etiketten von Bügelflaschen geschrubbt, Maische gerührt, gerastet, geläutert, angeschwänzt, Hefe angestellt, Speise zugefügt, geschlaucht. Und vor allem viel geputzt, denn schon ein bisschen Dreck kann nach dem Hopfenkochen das ganze Bier verderben. Ich war insgesamt gut zehn Stunden für einen Sud zugange, gerade mal zwei Kästen lagern nun als der Mühe Lohn in meinem Keller. Darum gleich vorweg: Selberbrauen lohnt sich nicht

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