Corona-Absagen: Keine Silvesterparty, keine Altstadtweihnacht
9.10.2020, 20:30 UhrDie beiden Eigenproduktionen der Stadthalle Fürth gehören seit der Eröffnung 1982 zu den erfolgreichen Ereignissen, heißt es in einer Pressemitteilung. Besonders die Silvesterparty sei beliebt, die in ihrer Geschichte erst einmal wegen des Golfkriegs 1992 abgeblasen wurde. Die steigenden Infektionszahlen und der Umstand, dass die erforderlichen Abstandsregeln bei Großveranstaltungen kaum eingehalten werden können, haben letztendlich zu diesem Entschluss geführt.
Die Unbeschwertheit fehlt
"Wir bedauern die Absagen sehr", so Stadthallen-Geschäftsleiter Robert Steinkugler. "Wir haben uns viele Gedanken gemacht, an Alternativkonzepten gebastelt und sind schlussendlich zu der Überzeugung gelangt, dass eine unbeschwerte Silvesterparty nicht durchführbar ist." Denn zum einen müsse man für eine corona-konforme Veranstaltung die Gästezahl stark begrenzen – man könne somit nicht mehr wirtschaftlich agieren.
"Zum anderen ist auch die Bewirtung der Gäste für unsere Gastronomen alles andere als leicht. Den engagierten Bands und Akteuren wurde bereits schweren Herzens abgesagt", sagt Steinkugler. Dasselbe gilt für den Kinderfasching.
Mit Maske: Herbstvergnügen statt Michaelis-Kirchweih
Bis Anfang März 2020 ähnlich erfolgreich gestartet wie im Jahr 2019, wurde die Stadthalle mit dem Lockdown und den darauffolgenden Absagen hart getroffen. Das öffentliche Veranstaltungsangebot sei quasi auf null reduziert worden. Dennoch gibt sich Steinkugler gedämpft optimistisch: "Die Umsatzeinbußen im Vergleich zum letzten Jahr sind gewaltig. Aber wir lassen natürlich den Kopf nicht hängen und versuchen das Beste aus der Situation zu machen."
Für Tagungen, kleinere Kongresse und Events wurde mittlerweile ein corona-gerechter Leitfaden erarbeitet, der auf der Homepage unter www.stadthalle-fuerth.de zu finden ist.
Durchbruch für Hotelneubau an der Stadthalle
Unterdessen wurde die Altstadtweihnacht in der Fürther Altstadt am
Waagplatz abgesagt. Die Entscheidung sei dem Altstadtverein nicht leicht gefallen, heißt es in einer Pressemitteilung. Mehrfach haben sich die Verantwortlichen getroffen, beraten, ausgetauscht und die Pläne immer wieder den aktuellen Anforderungen einer Pandemie angepasst.
Letztendlich gab es aber am Schluss einfach zu viele unbekannte Faktoren wie zum Beispiel: Werden alle Aussteller überhaupt kommen können, ist eine Standbesetzung mit freiwilligen Helfern realisierbar, welches Sicherheits- und Hygienekonzept kann (auch kurzfristig) umgesetzt werden – und: Kann überhaupt Glühwein ausgeschenkt werden?
„Diese Entscheidung wurde auch vor dem Hintergrund getroffen, dass für alle Beteiligten eine Planungssicherheit gewährleistet werden musste“, sagte Siegfried Meiner, Vorsitzender des Altstadtvereins. Viele Aussteller, aber auch der Verein selbst, hätten jetzt Ware bestellen müssen. Dazu bedurfte es nun endgültig einer Entscheidung, um die finanziellen Belastungen so gering wie möglich zu halten.
Neben den allgemeinen Sachzwängen für den Verein, ist laut Stephanie Ellermann aus dem Beirat noch etwas anderes ausschlaggebend: „Im Gegensatz zu den vielen kommerziellen Weihnachtsmärkten wird der Altstadtweihnachtsmarkt von Ehrenamtlichen gestemmt. Viele ehrenamtliche Helfer und Vereinsmitglieder investieren hunderte von Stunden in den Altstadtweihnachtsmarkt, weil es ihnen Spaß macht.“ Der Spaß, so Ellermann, wolle sich aber aktuell unter den gegebenen Rahmenbedingungen weder im Vorfeld noch vermutlich während des Marktes einstellen.
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