Online-Voting

Deutlicher Sieg: Das beste Schäufele der Region kommt aus Fürth

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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5.12.2023, 12:38 Uhr
Entwickelt sich zum "Serientäter": Christian Umhauer hat mit seinem Schäufele bereits zum zweiten Mal unsere Online-Abstimmung gewonnen.

© Johannes Lenz Entwickelt sich zum "Serientäter": Christian Umhauer hat mit seinem Schäufele bereits zum zweiten Mal unsere Online-Abstimmung gewonnen.

Das Wichtigste vorneweg: Das Schäufele im "Schlössla" ist eines Gewinners würdig. Knusprige Kruste, butterweiches Fleisch, aromatische Sauce - dazu zwei Klöße zum Dahinschmelzen. Himmlisch! Oder: "bassd scho", wie der geneigte Franke sagen würde. Christian Umhauer - Gaststättenbetreiber und Koch in Personalunion - freute sich jedenfalls über die Auszeichnung durch die Nordbayern-Leser: "Das Ergebnis macht mich stolz." Völlig überraschend kommt der Titel für Umhauer allerdings nicht. Zum einen, weil er bereits 2017 als Gewinner aus dem Schäufele-Voting hervorgegangen ist. Zum anderen, weil er im Vorfeld der Abstimmung kräftig die Werbetrommel gerührt hat.

"Vor sechs Jahren war die Resonanz auch schon recht groß", erinnert sich Umhauer. Auch deshalb schritt er sofort zur Tat, als er durch einen Freund von der diesjährigen Abstimmung erfuhr. In diversen WhatsApp Gruppen teilte er das Voting, um als Kandidat vorgeschlagen zu werden. In seiner Gaststätte legte er für die Gäste laminierte Codes aus, die zur Abstimmung führten - Anleitung inklusive. "Ich war viel damit beschäftigt, Marketing zu betreiben", erzählt Umhauer. Mit Erfolg: 642 Stimmen erhielt das Schäufele des "Schlössla" und verwies die "Schäufelewärtschaft" (107 Stimmen) und die "Schlemmerhütte" in Erlangen (83 Stimmen) auf die Plätze. Ein Ergebnis, das man getrost als Erdrutschsieg bezeichnen könnte.

Ausdauer und Mut zum Risiko

Dass die Gäste des "Schlössla" immer noch in den Genuss des Schäufeles von Christian Umhauer kommen, ist der Ausdauer und der Risikofreudigkeit des Gastwirtes zu verdanken. Vor elf Jahren war Umhauer als Koch beim damaligen Inhaber der Gaststätte angestellt, als dieser ihm mitteilte, das Restaurant schließen zu wollen. Kurzerhand entschloss Umhauer sich, den Betrieb selbst zu übernehmen – gemeinsam Andreas Hans, damals Stammgast im "Schlössla".

Die beiden verabredeten sich in einer Kneipe, um über die Rahmenbedingungen einer Übernahme zu sprechen: Was würde das Vorhaben kosten? Wie viel Zeit müssten die beiden investieren? "Einige Biere später war ein halbes Blockblatt vollgeschrieben", erinnert sich Umhauer lachend – und die Entscheidung gefallen: Das "Schlössla" hatte zwei neue Betreiber. Ursprünglich war auch der Sohn von Andreas Hans, Christopher Hans, an Bord. Doch der passionierte American Football Spieler stieg aus, um sich auf seine sportliche Karriere zu konzentrieren.

Mit Leidenschaft zum Erfolg

Andreas Hans ist seitdem zuständig für Hausmeistertätigkeiten und den Einkauf, Christian Umhauer kümmert sich um das Tagesgeschäft in der Gaststätte – vor allem als Koch. Heute gibt er zu, dass er sich das Dasein als Gastwirt ursprünglich einfacher vorgestellt hatte. "Wir hatten nicht die geringste Vorstellung, was es wirklich bedeutet, die Gaststätte zu übernehmen. Sowohl von den Kosten her, als auch von der Arbeit, die darin steckt." Dennoch übt Umhauer seinen Beruf nach wie vor gerne aus: "Es macht mir immer noch Spaß. Ich liebe es, zu kochen, und anderen Menschen damit eine Freude zu bereiten."

Das Gewinner-Schäufele aus der Perspektive eines glücklichen Reporters.

Das Gewinner-Schäufele aus der Perspektive eines glücklichen Reporters. © Johannes Lenz

In dieser Herangehensweise sieht Christian Umhauer einen Schlüssel zum Erfolg seiner Gaststätte: "Andere eröffnen eine Gaststätte mit dem Ziel, möglichst viel Geld zu verdienen." Bei ihm hingegen stehe die Leidenschaft zum Kochen im Mittelpunkt. Ein Verlustgeschäft war das "Schlössla" für Umhauer dennoch nie, was vor allem an den vielen Stammgästen liegt, über die sich das Restaurant freut. In ihnen sieht der Gastwirt den zweiten Grund für das Gelingen seiner Unternehmung: "Viele Leute kommen seit Jahren immer wieder gerne zu uns", erzählt er stolz.

Der Dank gilt den Gästen

Zu seiner Stammkundschaft zählt Umhauer viele persönliche Freunde und Bekannte: "Ohne sie hätte es gerade in der Anfangszeit nicht geklappt", sagt er. Ihnen - und auch seinen anderen Stammgästen - gilt sein Dank, auch für das überwältigende Ergebnis beim Voting zum Schäufele des Jahres: "Das Ergebnis ist eine tolle Zusatzmotivation. Nach all den Jahren wird das Kochen manchmal zur Routine. Ab und zu braucht man solche Momente, um sich wieder daran zu erinnern, wieso man das eigentlich macht."

Übrigens: Wer sich selbst von der Qualität des Sieger-Schäufele überzeugen möchte, sollte schnell sein: Bis Weihnachten ist sein Restaurant fast ausgebucht. Eine Reservierung im Voraus empfiehlt sich in jedem Fall - auch, weil Umhauer im Gegensatz zum Sieg im Jahr 2017 - dieses Mal seine Gaststätte nicht an zwei zusätzlichen "Schäufele-Tagen" öffnen wird. Denn Christian Umhauer ist seitdem zweifacher Vater geworden, für einen zusätzlichen Öffnungstag fehlt ihm schlicht die Zeit.

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