Entschieden: Fürth bekommt eine XXL-Kirchweih

Andreas Dalberg

FN-Redakteur

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16.12.2020, 21:15 Uhr
Nun heißt es hoffen, dass es zumindest 2021 mit der Michaelis-Kirchweih klappt.

© Hans-Joachim Winckler Nun heißt es hoffen, dass es zumindest 2021 mit der Michaelis-Kirchweih klappt.

Einstimmig ist der Stadtrat der Empfehlung des Kirchweihausschusses gefolgt und hat einer XXL-Kirchweih - sofern sie im nächsten Jahr stattfinden kann - grünes Licht gegeben. Das Wirtschaftsreferat hatte die Verlängerung vorgeschlagen, um die Schausteller zu unterstützen, denen heuer die Einnahmen wegbrachen.

Die vier zusätzlichen Tage bedeuten mehr Ausgaben: Auf 115.000 Euro hatte die Stadt die Mehrkosten geschätzt. CSU-Fraktionsvorsitzender Maximilian Ammon wies hier auf ein Risiko für die gebeutelten Schausteller hin: Ist das Wetter während der Verlängerung schlecht, bleiben Besucher aus und die Schausteller auf den zusätzlichen Kosten sitzen – was deren Lage noch verschlechtern würde. Insofern sei eine Unterstützung sinnvoll. Dafür fand sich aber keine Mehrheit.

Denn Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) machte zum einen deutlich, dass die Mehrzahl der Schausteller nicht aus Fürth kommt – von 280 Beschickern der Michaelis-Kirchweih sind es nur 50. Zum anderen vollzog auch Wirtschaftsreferent Horst Müller (CSU) eine Kehrtwende.

Er hatte sich zuletzt im Kirchweihausschuss der Idee gegenüber noch aufgeschlossen gezeigt, den Schaustellern bei den Standgebühren mit rund 55.000 Euro unter die Arme zu greifen. Nun aber nahm er davon Abstand und wies auf die begrenzten Finanzen hin – zumal er 2021 auch noch andere Branchen unterstützen wolle.

„Planungssicherheit nötig“

Das war natürlich im Sinn von Kämmerin Stefanie Ammon. Denn die Stadt musste bereits 2019 für die Kirchweih 516.000 Euro zuschießen. 2021 dann würde das Defizit auf etwa 630.000 Euro anwachsen. Die Zusatzkosten „,müssen wir nicht tragen“.

Kritik gab es zuletzt auch daran, dass die Stadt dieses Großereignis in Zeiten der Corona-Krise überhaupt plant. OB Jung räumte hier durchaus ein: „Keiner weiß, ob es 2021 überhaupt eine Kirchweih geben wird. Das ist uns auch im Rathaus bewusst.“ Aber es gehe hier um Planungssicherheit.

Und Wirtschaftsreferent Müller betonte, es müssten auch Fristen berücksichtigt werden – eine Kirchweih lasse sich nicht innerhalb kürzester Zeit organisieren.

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