Fürth: Parkende Autos behindern Busse

24.11.2017, 16:00 Uhr
Fürth: Parkende Autos behindern Busse

© Foto: Ralf Rödel

Dauerparkende Laster nerven. Falls die Stadtspitze dafür noch einmal eine Bestätigung brauchte, bekam sie sie auf der Hardhöhe: Wie schon bei den Bürgerversammlungen für den Norden sowie den Süden und Osten der Stadt wurde deutlich, dass Verkehrsprobleme für viel Frust in Fürth sorgen.

Zur Bürgerversammlung in der Heilig-Geist-Kirche waren etwa 85 Menschen aus den Stadtteilen Atzenhof, Billinganlage, Burgfarrnbach, Dambach, Eigenes Heim, Eschenau, Hardhöhe, Oberfürberg, Scherbsgraben, Schwand, Unterfarrnbach und Unterfürberg gekommen. Als sich eine Bürgerin über einen dauerparkenden Lastwagen in der Geißäckerstraße in Burgfarrnbach beschwerte, klang das sehr vertraut für Oberbürgermeister Thomas Jung.

Er selbst hatte schon bei der Versammlung in der Südstadt davon erzählt, dass er sich mit der Bitte um ein Parkverbot für Lkw in Wohngebieten vergeblich an Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) gewandt hatte. Mit der derzeitigen Straßenverkehrssatzung könne die Stadt leider wenig ausrichten. Jung hofft, eine neue Regierung werde es ermöglichen, stärker gegen abgestellte Laster und Transporter vorzugehen. Auch Straßenverkehrsamtsleiter Hans-Joachim Gleißner erklärte: "Wir können das Bundesgesetz nur vollziehen. Damit wir effektiv etwas dagegen tun können, müssen Gesetze geändert werden."

Erst 2028?

Ein anderes Problem sei die Verkehrssituation in der Unterfarrnbacher Straße, wie ein Pendler bemerkte. Oft kämen die Busse der Linie 172 an engen Stellen wegen der parkenden Autos kaum aneinander vorbei. Deshalb würde sich der Bus oft verspäten. Der infra ist diese Stelle als ein Grund für die Unpünktlichkeit ihrer Busse bereits bekannt. Jung betonte daraufhin: "Ich habe kein Problem damit, ein paar Parkplätze zu opfern, um Zuverlässigkeit und Schnelligkeit im Nahverkehr herzustellen." Das Straßenverkehrsamt werde sich damit beschäftigen.

Für Unmut sorgt daneben der Zustand des Unterfarrnbacher Bahnhofs. Seit Jahren ist er ohne behindertengerechten Zugang. Nach dem S-Bahn-Urteil möchte die Deutsche Bahn 2028 mit den Planungen beginnen. Das ist einem Rentner zu spät: "Bis dahin bin ich schon zwei Mal gestorben." Für Behinderte und Eltern mit Kinderwägen sei der Haltepunkt kaum nutzbar. Auch der OB ärgert sich über das Verhalten der Bahn: "Für Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 hat sie hunderte Millionen versemmelt und Bahnhöfe wie Unterfarrnbach bleiben außen vor."

Der Fürther Hauptbahnhof und der Bahnhof in Zirndorf seien ebenfalls noch nicht behindertengerecht gestaltet. Jung versicherte, er habe bereits das Gespräch mit dem Fürther CSU-Mann Christian Schmidt gesucht, der zurzeit in Doppelfunktion auch als Verkehrsminister fungiert. Jungs Versprechen: Schritt für Schritt werde man zu einer besseren Verkehrsbewältigung gelangen. "Das dauert aber."

 

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