Covid-19
Fürther Impfzentrum ist im Umbruch
20.9.2021, 06:00 UhrWährend bis Ende September etliche Impfzentren in Deutschland dichtmachen, läuft der Betrieb in der Fürther Einrichtung weiter. Doch die Vorzeichen ändern sich.
Im Juli hat der bayerische Ministerrat entschieden: Die Menschen im Freistaat sollen sich im Herbst und Winter bei niedergelassenen Medizinern und Betriebsärzten gegen Covid-19 impfen lassen können, aber nach wie vor auch in Impfzentren. Ein "staatliches Impfangebot" solle als dritte Säule bleiben, hieß es – mit "angepasster Kapazität".
Mit Blick auf Notfalloptionen in der vierten Welle und die anstehenden Erst-, Zweit- und Drittimmunisierungen ist das die Strategie der Staatsregierung bis 30. April 2022. Auf kommunaler Ebene wird sie abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten umgesetzt. Stadt und Landkreis Fürth haben sich jetzt entschieden, den Vertrag mit der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth bis vorerst 31. Dezember 2021 zu verlängern, so Sebastian Habicht von der AGNF auf Nachfrage. Danach sei eine Neuausschreibung nach europäischem Vergaberecht fällig.
Fürther Impfzentrum: Zögernde sind willkommen
Schon jetzt gibt es keine dezentralen Impfstationen mehr im Landkreis: Die Anlaufstellen in Veitsbronn, Oberasbach und Langenzenn sind seit Sonntag geschlossen. Ab Oktober setzt das Impfzentrum noch mehr als bisher auf den mobilen Service. Ein Teil der künftig nur noch sechs Impfteams – jetzt sind es zwölf – schwärmt dann in Altenheime aus und, voraussichtlich an Freitagen, zu Aktionen in Schulen, wo gerade Bedarfsabfragen laufen. Der rote Impfbus, der am heutigen Donnerstag, 16. September, erneut in Wilhermsdorf bei Rewe Halt macht, am Freitag und Samstag in Stein am Forum und am Sonntag am Fürthermare, soll dann auf einer festen Linie im Landkreis unterwegs sein. Details stehen noch nicht fest.
Den Impf-Container auf der Fürther Freiheit gibt es laut Habicht auch künftig, und in der Kfz-Zulassungsstelle (Bürgeramt Süd) entsteht eine Außenstelle des Impfzentrums. Die Zentrale bleibt in der Rosenstraße; geimpft wird hier in Zukunft aber nicht mehr an sieben Tagen in der Woche, sondern nur noch an zwei.
Nach Stiko-Empfehlung: Fürther Impfteams sind bereit für die Kinder
Zurzeit verabreichen die Mitarbeiter des Zentrums am Tag 300 bis 500 Spritzen gegen Corona. Die Aktionswoche #HierWirdGeimpft, mit der die Bundesregierung Unentschlossene mobilisieren will, zeigt bisher kaum Wirkung. Es sei nicht erkennbar, dass seit Montag mehr Menschen nach einem Impfschutz verlangen, sagt Habicht. Auch der Schulstart hat offenbar kein Hauruck-Gefühl erzeugt. Schüler kämen zwar, so Habicht, aber nicht in Scharen.
Die Stiko empfiehlt die Corona-Impfung seit Freitag auch Stillenden und Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Das Impfzentrum steht ihnen offen. Habicht rät aber, in dieser sensiblen Lebensphase individuell und gegebenenfalls nach Rücksprache mit dem vertrauten Arzt den geeigneten Zeitpunkt zu bestimmen.
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