Fürths neue Corona-Teststation legt am Dienstag los

Johannes Alles

Fürther Nachrichten

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7.9.2020, 18:49 Uhr
Fürths neue Corona-Teststation legt am Dienstag los

© Foto: Johannes Alles

In Bayern sollen sich weiter alle Menschen kostenlos und ohne Anlass auf das Coronavirus testen lassen können. Weil das die Labore an ihre Grenzen bringt, ist die Strategie des Freistaats, die zusätzlich den Aufbau von vielen Testzentren vorsieht, nicht unumstritten.

Im Gewerbe- und Wohngebiet "Golfpark" in Fürth geht heute eine neue Station in Betrieb, die Stadt und Landkreis aufgrund der Vorgaben aus München in der vergangenen Woche hochgezogen haben. Sie soll den Menschen eine niederschwellige Möglichkeit bieten, sich testen zu lassen. Acht Container beherbergen Büros, Umkleideräume für das Personal, Toiletten und einen Notfallraum.

Wie schon bei der ersten Station im Lockdown auf dem ehemaligen Höffner-Areal werden die Tests in Zelten aus dem Auto heraus vorgenommen. Das Zentrum steht aber auch Fußgängern und Radfahrern offen, vorausgesetzt, sie haben vorab einen Termin vereinbart. "Das ist nötig, um den Zustrom steuern zu können", sagt Klaus Meyer von der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth (AGNF), die den Zuschlag für den Betrieb der Station bekommen hat. Das Zentrum auf dem Ex-Höffner-Gelände hatten noch Ehrenamtliche von BRK und Feuerwehr geführt.

Im Golfpark sollen nun theoretisch bis zu 500 Tests am Tag möglich sein, vorerst werden es aber deutlich weniger sein. Für den Auftakt am Dienstag haben sich Meyer zufolge bislang 100 Menschen angemeldet. Geöffnet hat das Areal montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr.

QR-Code soll Zeit sparen

Um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen, haben Meyer und das Team von der AGNF ein paar Neuerungen parat. Bei der Ankunft müssen die Testpersonen mit ihrem Smartphone einen sogenannten QR-Code einscannen. Danach ploppt auf dem Handy-Bildschirm eine Maske auf, in die man seine Daten eingibt, damit diese sofort digital erfasst werden können. Die Proben werden dann damit verknüpft und an das Labor geschickt. "Das spart viel Zeit", sagt Meyer.

Was er nicht in der Hand hat, ist, wie lange die Labore für die Tests brauchen. Das Ziel bleibe aber 48 Stunden. Liegt das Ergebnis vor, wird es der Testperson je nach Wunsch per SMS oder E-Mail zugestellt. Zusätzlich bekommt man einen QR-Code, der sich mit der Corona-Warn-App scannen lässt und ebenfalls das Ergebnis anzeigt.

Generell, heißt es, steht die Station allen Bewohnern der Stadt Fürth und des Landkreises offen. In erster Linie sollen dort aber unter anderem Lehrkräfte, Erzieherinnen sowie Alten- und Krankenpfleger getestet werden und Reiserückkehrer, vor allem aus Risikogebieten.

Mit Symptomen zum Arzt

Wer über Symptome klagt, darauf weist Klaus Meyer ausdrücklich hin, sollte sich von einem "niedergelassenen Arzt untersuchen und auch testen" lassen. Wer direkten Kontakt zu einem Infizierten hatte, werde weiterhin in erster Linie durch das Gesundheitsamt betreut.

Während im Lockdown nur Menschen getestet wurden, die eine ärztliche Überweisung hatten, darf jetzt jeder kommen. Dr. Christian van de Weyer, der die ärztliche Leitung der neuen Fürther Station inne hat, hält dieses anlasslose Testen für "nicht sinnvoll", macht es aber trotzdem: "Die Politik will es eben."

Termine lassen sich im Internet unter www.agnf.org/testzentrum vereinbaren, per Mail an testzentrum@agnf.org oder unter der Rufnummer (09 11) 47 71 31 80.

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