Geschenke auch für Besucher

Geburtstagswoche im Einkaufszentrum: Fürth feiert drei Jahre Flair - mit drei Neueröffnungen

Saskia Muhs

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13.9.2024, 15:03 Uhr
Das Einkaufszentrum im Herzen der Kleeblattstadt feiert in diesem Herbst 3. Geburtstag.

© Saskia Muhs Das Einkaufszentrum im Herzen der Kleeblattstadt feiert in diesem Herbst 3. Geburtstag.

"Bis vor drei Jahren waren es definitiv keine Freudentränen, die ich über dieses Projekt vergossen habe" erinnert sich Fürths Wirtschaftsreferent Horst Müller. Bis die Stadt und schließlich die P&P Group das Gebäude zwischen Rathaus und Stadttheater erwerben konnten, hat es länger als 15 Jahre und einige schlaflose Nächte gebraucht. Zuvor gehörte die Immobilie rund 350 Eigentümern, verteilt auf der ganzen Welt, unter dem Einstimmigkeitsprinzip. Laut Oberbürgermeister Thomas Jung war es das einzige Einkaufszentrum Deutschlands, welches mitten in der Corona-Pandemie eröffnete - was einige Höhen und Tiefen mit sich brachte. "Für viele Fürtherinnen und Fürther ist das Flair ein zweites Wohnzimmer geworden und aus der Stadt nicht mehr wegzudenken", fügt Jung im Rahmen der Feierlichkeiten hinzu.

Das Flair ersetzte mit rund 22.000 Quadratmetern Gesamtfläche, davon 18.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, das ehemalige City-Center, ein Einkaufszentrum aus den 1980er Jahren. Zuletzt machte das Shopping-Center jedoch wiederholt mit Ladenschließungen, verschobenen Neueröffnungen und Leerstand Schlagzeilen. Letzterer soll künftig unter anderem durch den Einzug des Fürther Heinrich-Schliemann-Gymnasiums ausgeglichen werden. Ebenfalls geplant sind 60 Einheiten sogenannter "Serviced Apartments" – Eine Mischung aus Mietwohnung und Hotel, welche flexibel angemietet werden können. Diese sollen Waschsalon, Lounge, Gastronomie- und Co-Working-Bereich verbinden.

"In Sachen Leerstand stehen wir im Vergleich zu anderen Städten dennoch gut da", so Wirtschaftsreferent Müller in seiner Geburtstagsrede. Demnach seien 95 Prozent der Flächen ausgelastet, der durchschnittliche Leerstand in deutschen Innenstädten läge bei 12 bis 15 Prozent. "Doch auch wir haben Probleme", gibt Müller zu. Problem war vor allem die hohe Fluktuation an Mietern, der durch das Konzept der Pop-up-Stores teilweise erwünscht war, teilweise aber auch nicht.

Wirtschaftsreferent Horst Müller (links), Eva-Maria Zurek CEO der P&P Group, Oberbürgermeister Thomas Jung und General Manager des Flair Velimir Filipović (rechts) beim Anschneiden des Geburtstagskuchens.

Wirtschaftsreferent Horst Müller (links), Eva-Maria Zurek CEO der P&P Group, Oberbürgermeister Thomas Jung und General Manager des Flair Velimir Filipović (rechts) beim Anschneiden des Geburtstagskuchens. © Saskia Muhs

Man habe jetzt über 10.000 Besucher pro Tag, angefangen wurde mit durchschnittlich 8000. Durch die Neueröffnungen am Jahresende rechnen Flair General Manager Velimir Filipović und Eva-Maria Zurek, CEO der P&P Group, mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Besucher- und somit auch Umsatzzahlen. Doch was ist dann der Grund für die Vielzahl an Ladenschließungen und für die Leerstände? Auf Nachfrage betonen beide, dass es nicht an der Höhe der Ladenmieten liege, die seien "normal und nicht überteuert", so Filipović. Corona und die Inflation haben eine maßgebliche Rolle gespielt. Man sei stets bemüht gewesen und sei in dieser schwierigen Zeit bewusst Kompromisse eingegangen und habe Einzelhändlern angeboten, ihre Konzepte zu testen. Für manche von ihnen habe sich der Standort jedoch wirtschaftlich schlussendlich nicht rentiert, erklärt Zurek.

Filipović fügt hinzu, dass die teils sehr langen Leerstände nicht damit zusammenhängen, dass man keine Nachmieter finde. Man lasse sich bewusst Zeit bei der Auswahl und entscheide danach, wer langfristig eine Bereicherung, auch in Sachen Branchenmix sein könnte. Daher sei man schließlich auch die Verhandlungen mit dem größten der drei Neuzugänge eingegangen: Smyths Superstore ist in Nürnberg und Fürth aktuell nicht vertreten. Der Spielzeug- und Spielwarenexperte wird künftig im zweiten Erdgeschoss auf 1300 Quadratmetern auf der Fläche verkaufen und ersetzt den Virtual-Reality-Spielplatz Hologate sowie weitere angrenzende Ladenbereiche. Eröffnungstag soll der 29. November sein - Passend zum Black Friday erhoffen sich Zurek und Filipović neue Rekorde in Sachen Besucherzahlen.

Mit dem Glückskleeblatt können spendable Shopping-Gäste Fürther Kindern Wünsche erfüllen.

Mit dem Glückskleeblatt können spendable Shopping-Gäste Fürther Kindern Wünsche erfüllen. © Saskia Muhs

Neben Smyths Superstore zieht in diesem Jahr außerdem noch Kentucky Fried Chicken ins Flair ein. Ab Mitte Oktober soll der amerikanische Fast-Food-Gigant auf 250 Quadratmetern im zweiten Erdgeschoss vertreten sein. Ein gesonderter Außenzugang ermögliche dem Schnellrestaurant auch Öffnungszeiten über die Center-Regelung hinaus. Der Nonfood-Discounter Tedi mietet im ersten Erdgeschoss mehr als 600 Quadratmeter Verkaufsfläche, auf denen bisher der Bio-Supermarkt Denns vertreten war, plus eine angrenzende Fläche, und will ebenfalls noch in diesem Jahr eröffnen. Tedi ist bereits ein weiteres Mal in der Fürther Innenstadt vertreten, nur wenige hundert Meter entfernt. Die Nachfrage, weshalb der Discounter angesichts des Fokus auf Branchenmix den Zuschlag bekommen habe, beantwortet Filipović mit einer Kundenumfrage: Man habe Besucherinnen und Besucher zu ihren Wunschgeschäften befragt und Tedi sei dabei besonders oft genannt worden.

Geburtstagswoche im Flair mit besonderen Attraktionen

In der bis zum 20. September dauernden Aktionswoche werden den Flair-Besucherinnen und Besuchern besondere Attraktionen geboten. Am Freitag versüßte ein überdimensionaler Geburtstagskuchen den Gästen den Vormittag, ein Fürther Glückskleeblatt mit zahlreichen Kinderwünschen, die von den Besuchern erfüllt werden können, eine Kids-Backstube und eine XXL-Slot-Machine im Untergeschoss, bei welcher Teilnehmerinnen und Teilnehmer Preise und Shopping-Geld gewinnen können.

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