Kulturerbe: Fürths Kärwa spielt jetzt in der Bundesliga
11.12.2018, 13:41 UhrSchon im Januar 2018 war die Freude riesengroß. Vor elf Monaten wurde bekannt, dass die Fürther Michaelis-Kirchweih ins bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. "Ich hab’ ein breites Grinsen im Gesicht", sagte damals Stadtarchivar Martin Schramm, der die Fürther Bewerbung maßgeblich vorangetrieben hatte.
Seit heute steht fest: Die Kärwa steigt auf, spielt statt in der Bayernliga künftig in der Bundesliga, denn das liebste Fest der Fürther wird auch ins deutschlandweite Verzeichnis aufgenommen. Damit steht die Kirchweih beispielsweise auf einer Stufe mit dem Rheinischen Karneval, den Passionsspielen in Oberammergau oder dem Brauch des Sternsingens. Aber auch das Märchenerzählen, die Idee der Genossenschaft oder die Porzellanmalerei gehören zu den inzwischen fast 100 Einträgen des stetig wachsenden Verzeichnisses, das die Deutsche Unesco-Kommission so beschreibt: "Es zeigt lebendige kulturelle Traditionen und Ausdrucksformen, die in Deutschland praktiziert werden."
Von der Kommission haben die Verantwortlichen im Rathaus jetzt in einem Brief die gute Nachricht erhalten. Darin würdigt das Expertenkomitee die "Fürther Michaelis-Kirchweih als identitätsstiftenden Brauch mit jahrhundertealter Tradition". Die zahlreichen mit dem Fest verbundenen Bräuche und Rituale – wie der Eröffnungstanz, Böllerschüsse, Kirchweihbaum und die Segenserteilung – würden durch das Engagement etlicher Vereine und Innungen gepflegt und weitergegeben.
Als Bestandteil im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes darf sich die Fürther Michaelis-Kirchweih im Internet unter http://www.unesco.de/ike mit Text und Bild präsentieren. Voraussichtlich Mitte 2019 wird noch feierlich eine Urkunde übergeben.
Nach der geglückten Aufnahme ins bayerische und ins deutsche Verzeichnis bleibt der Kärwa nur noch ein Ziel: Das weltweite immaterielle Kulturerbe der Unesco, zu dem unter anderem der Tango aus Argentinien und Yoga aus Indien gehören.
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