Niedrigstes Mietniveau in Fürth: Der OB sieht sich bestätigt

15.2.2021, 20:00 Uhr
Das Evangelische Siedlungswerk setzt auch bei seinen neuen Mietobjekten auf dem früheren Norma-Gelände im Westen von Fürth nach eigenem Bekunden auf erschwingliche Mieten. 

© Wolfgang Händel Das Evangelische Siedlungswerk setzt auch bei seinen neuen Mietobjekten auf dem früheren Norma-Gelände im Westen von Fürth nach eigenem Bekunden auf erschwingliche Mieten. 

Trotz insgesamt auch in Fürth gestiegener Preise: Die Kleeblattstadt biete noch das mit Abstand günstigste Preisniveau, zitiert die städtische Pressestelle aus der Studie. 31 Prozent der angebotenen Bestandswohnungen hätten bei der Betrachtung im Jahr 2020 bei einer Miete unter neun Euro pro Quadratmeter gelegen. Auf Platz zwei folgt Nürnberg mit 19 Prozent, auf Platz drei Würzburg mit 18 Prozent.

Die höchsten Preise bei neu angebotenen Bestandsobjekten verzeichnet laut IVD, kaum verwunderlich, München: In der Landeshauptstadt liege der Anteil von Wohnungen, die weniger als neun Euro Miete pro Quadratmeter kosten, unter einem Prozent. Bei 86 Prozent der dort erfassten Wohneinheiten sind gesalzene Preise von mehr als 15 Euro pro Quadratmeter üblich. In dieser Preisklasse bringt es Fürth gerade einmal auf 5,5 Prozent.

Rathauschef Thomas Jung nimmt die Ergebnisse mit offensichtlicher Genugtuung zur Kenntnis – belegen sie doch in seinen Augen, "dass Fürth das mit Abstand günstigste Mietpreisniveau aller bayerischen Großstädte aufweist". Das sei ein "schöner Erfolg", den Jung auch auf "die mieterfreundliche Stadtentwicklung und Wohnbaupolitik" zurückführt.


Preisexplosion: Mieten in Fürth ziehen drastisch an


Er sieht sich in seiner immer wieder vorgebrachten These bestätigt, dass die hiesigen Baugenossenschaften sowie soziale orientierte Bauträger aus freien Stücken und ohne jede Regulierung für faires Mietniveau sorgen. Deshalb stemmt sich der OB auch regelmäßig gegen Forderungen von Grünen und Linken, feste Quoten für staatlich geförderten sozialen Wohnungsbau in örtlichen Bebauungsplänen zu verankern. Fürth, sagen die Kritiker, tue hier entschieden zu wenig.

Man dürfe, findet auch Jung, nicht in den Anstrengungen nachlassen, "möglichst vielen Menschen guten Wohnraum zu bezahlbaren Preisen zu bieten". Er freue sich deshalb, dass noch 2021 das Projekt BayernHeim mit 100 Sozialwohnungen im Osten der Stadt sowie weitere Baugenossenschaftsvorhaben "mit über 50 Sozial- und Genossenschaftswohnungen" realisiert werden sollen.

Insgesamt, kündigt das Stadtoberhaupt an, seien mittelfristig weitere 300 neue Einheiten in diesem Segment für Fürth zu erwarten.

3 Kommentare