Soli-Schoppen: Kleeblatt-Fans wollen Fürther Kneipen helfen
14.5.2020, 15:38 UhrDie Überschrift verspricht ein gutes Stück zu viel: "Erhalt der Fürther Kneipenszene" steht in großen Lettern auf der Internetseite, die zur Unterstützung aufruft. Genau genommen sind es aber nur sieben Kneipen, um die sich einige Fußballfans derzeit große Sorgen machen. Doch das tut der überaus kreativen Aktion keinen Abbruch.
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Die Fürther Ultra-Gruppen Horidos und Stradevia wollen gemeinsam mit dem Filmemacher Lukas Miller eine Art Fernsehshow im Internet übertragen, mittels der sie Geld sammeln für ihre Lieblingslokale.
Ein Ritual am Saisonende
"Es sind die Kneipen, die uns in den vergangenen Jahren bei unserer Frühschoppenaktion unterstützt haben", erklärt der Sprecher der Initiative, Fabian Northmann. Die Fürther Fußballfanszene organisierte in den vergangenen Jahren vor jedem letzten Heimspiel der Saison einen Frühschoppen, an dem sich diese sieben Kneipen mit einem moderaten Einheitspreis für Weißwürste und Bier beteiligt haben: Tante Förster, Boca, Kaffeebohne, Stubenhocker, Cheers, Lohners Treff und City Schänke.
Normalerweise wäre die Saison der Zweiten Fußball-Bundesliga Mitte Mai zu Ende gegangen, doch die Coronakrise hat dem Ritual und den Wirten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Antwort der Fans ist der "Soli-Schoppen", ein Livestream auf Youtube am Samstagabend.
Den Zuschauer erwartet ein Mix aus Unterhaltung und Information. Die Musiker Reverend Reefer und Joschko spielen live im leeren Boca in der Helmstraße. Vertreter verschiedener Initiativen rund um die SpVgg stellen ihre Arbeit vor, darunter der Fanbunker, der neue Podcast Kleeblattecho und die Aktion "Zurück zur SpVgg Fürth". Doch es soll sich nicht alles um Fußball drehen.
Ein Quiz als Höhepunkt
Während der Sendung malen Künstler unter anderem Stadtansichten auf Leinwände, die die Zuschauer ersteigern können. Schon jetzt sind Motive mit Preisen auf der Internetseite zu sehen. Höhepunkt wird ein Quiz der Lokale Tante Förster und Stubenhocker sein, dessen Fragen man per Anruf beantworten kann. "Zeitlich haben wir uns kein Limit gesetzt", sagt Northmann in bester Gottschalk-Manier.
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Als Spendenziel sind auf der Startnext-Seite, einem derzeit beliebten Portal für Solidaritätsaktionen, 1000 Euro angegeben. Geteilt durch sieben ist das aber doch eher ein Tropfen auf den heißen Stein, oder? "Es ist ein symbolischer Wert", erklärt Northmann, "wir rechnen schon mit ein paar Tausend Euro an Spenden."
Auch er weiß, dass die Fürther Gastroszene nicht aus sieben Lokalen besteht. "Wir können nicht alle Kneipen retten." Aber versuchen kann man es. Denn die Organisatoren bieten auch nicht beteiligten Gastronomen an, zu profitieren. Es wird T-Shirts von der Initiative geben, die die Kneipenbetreiber zum Selbstkostenpreis ein- und gewinnbringend weiterverkaufen dürfen.
Livestream Samstag, 16. Mai, ab 19 Uhr: www.youtube.com/user/millerfilme
Spendenplattform:
www.startnext.com/solischoppen
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