Gunzenhausen: Bürgermeister Fitz (59) ist schon gegen Corona geimpft
21.2.2021, 07:49 UhrEs gehe um die Frage, ob alle Menschen gleich seien oder manche gleicher, wo doch die Mehrheit der älteren Menschen noch immer auf eine Impfung warten müsse, so die Kritik gegen den Bürgermeister.
Karl-Heinz Fitz bestätigt, dass er tatsächlich vor knapp drei Wochen, an einem Sonntagvormittag, die Erstimpfung im Burkhard-von-Seckendorff-Heim erhalten hat. Er sei angerufen worden, und ihm sei kurzfristig die Möglichkeit der Impfung eröffnet worden. Es habe sich um einen Überhang an Impfstoff gehandelt, der ansonsten wegen der knappen Zeit weggeschmissen worden wäre. Nicht nur er sei geimpft worden, sondern auch andere städtische Mitarbeiter, die viel mit und im Alten- und Pflegeheim zu tun hätten.
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Nach Fitz’ Worten muss die besondere Situation in Gunzenhausen berücksichtigt werden: Träger des Seckendorff-Heims sei die städtische Hospitalstiftung. Das Heim werde seitens der Stadt verwaltet, und er selbst stehe als Bürgermeister auch hier in der Verantwortung. Er verstehe sich als oberster Chef der Einrichtung in der Reutbergstraße.
Immer wieder im Heim tätig
Eine Reihe von Stadtbediensteten, ihn eingeschlossen, sei immer wieder im Heim tätig, und das noch verstärkt seit dem Ausbruch der Pandemie vor knapp einem Jahr. Bei den Aufgaben, die hier zu leisten seien, gehe es um das Corona-Krisenmanagement, die allgemeine Verwaltung, das Personalwesen, das Bauwesen, die Informationstechnik und Hausmeistertätigkeiten. Da gebe es etwa häufige, auch längere Besprechungen vor Ort.
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Es verhalte sich nun einmal so, dass die Stadt direkt für das Heim zuständig sei. In anderem Kommunen seien es oft gemeinnützige Träger, in Gunzenhausen eben nicht. Die Stadt leiste seit knapp zwölf Monaten den Kraftakt, das Heim, seine Bewohner und seine Mitarbeiter in Pflege und Hauswirtschaft vor dem Virus zu schützen.
Da habe es bekanntlich einschneidende Maßnahmen bei der Zugänglichkeit gegeben, die letztlich er als Bürgermeister zu entscheiden hatte. Schutz bedeute natürlich auch, dass Personen von außen nicht das Virus ins Heim brächten. Alles andere wäre widersinnig, betont Fitz. Deshalb stehe er inhaltlich voll zu seinem Verhalten.
Seckendorff-Heim von Corona bisher verschont
Jetziger Stand sei, dass es keinen Corona-Fall im Seckendorff-Heim gegeben hat und dass mittlerweile 74 Prozent der Bewohner und 50 Prozent der Mitarbeiter geimpft wurden.
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Auch den Vorwurf, gegen die Impfrichtlinien (mit der Priorisierung von Bevölkerungsgruppen), also gegen geltendes Recht, verstoßen zu haben, hält Fitz nicht für zutreffend. Die entsprechenden Richtlinien nennen in Paragraf 2 Alten- und Pflegeheime und dazu ausdrücklich nicht nur Bewohner, sondern auch in den Heimen tätige Personen.
Und Letzteres gelte eben für die von ihm genannten städtischen Mitarbeiter, die regelmäßig mit dem Heim zu tun hätten und sich in dessen Räumlichkeiten aufhielten. Deshalb könne nicht die Rede davon sein, dass hier jemand sich in eine Impfung eingeschlichen habe. Vielmehr hätten er und die anderen Stadtmitarbeiter, die viel mit dem Heim zu tun hätten, einen gut begründbaren Anspruch auf die Impfung.
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