Hochwasserlage aktuell

In der Region ERH sinken die Pegelstände wieder

Martin Regner

Nordbayerische Nachrichten

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10.7.2021, 15:40 Uhr
Auch im Gebiet des Kreisfeuerwehrverbands ERH reiht sich aktuell Einsatz an Einsatz, zahlreiche Straßen stehen unter Wasser. 

© Kreisfeuerwehrverband Erlangen-Höchstadt, Sebastian Weber Auch im Gebiet des Kreisfeuerwehrverbands ERH reiht sich aktuell Einsatz an Einsatz, zahlreiche Straßen stehen unter Wasser. 

"Nach steigenden Pegeln der Aurach war Herzogenaurach am stärksten betroffen". teilt der Kreisfeuerwehrverband Erlangen-Höchstadt mit. Mit Sandsäcken, die am Freitag ab 14 Uhr in Bubenreuth durch die Sandsacklogistik der Feuerwehren im Landkreis Erlangen-Höchstadt befüllt wurden, sei Vorsorge getroffen worden: "Gefüllt wurden bis zuletzt über 1500 Sandsäcke innerhalb weniger Stunden."


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Ab 19 Uhr am Freitagabend flossen große Wassermengen bis ins Stadtgebiet von Herzogenaurach und ließen den Pegel im Minutentakt ansteigen. Nach Angaben der Feuerwehr stieg das Wasser um knapp einen halben Meter innerhalb von zwei Stunden. Stand 22.15 Uhr blieb der Pegel bei 3,40 Metern stehen. Im Umkreis der Schütt waren Keller und Garagen vom Hochwasser betroffen, die die Feuerwehr auspumpen musste. Hier drückte das Wasser aus der Kanalisation und überschwemmte Teile der Fahrbahn, die gesperrt werden musste.

Die bereitgestellten Sandsäcke wurden vorsorglich an Zugängen zu angrenzenden Gebäuden positioniert. Noch bevor das Wasser die Schwelle der Fußgängerbrücken überstieg, beruhigte sich die Lage. Die Durchfahrt der Straße „An der Schütt“ ist über die Nacht gesperrt worden.

Auch die Parkplätze "An der Schütt" und "Steinerne Brücke" in Herzogenaurach sind überflutet worden und gesperrt. Hier wurden auch einzelne Autos vom Wasser erwischt. Die Sperrung der Straße "An der Schütt" konnte nach Angaben der Herzogenauracher Polizei am Samstagmorgen wieder aufgehoben werden.

Nach den massiven Überflutungen im oberen und mittleren Aischgrund im Raum Neustadt/Aisch bewegt sich die Welle des Hochwasser im Moment aischabwärts. In Höchstadt/Aisch ist nach Angaben der Polizei Höchstadt aktuell der "Karpfenkreisel" am Ortseingang aus Richtung Uehlfeld unpassierbar. Der "Medbacher Kreisel" ist nur eingeschränkt befahrbar. Wie die Poliziei weiter mitteilt, sind die Höchstadter Aischwiesen "komplett abgesoffen" und auch im Engelgarten steht das Wasser. Auch hier konnten einzelne Autos nicht mehr rechtzeitig weggefahren werden.

Vorbereitung im Raum Forchheim laufen an

Am Höchstadter Festplatz, wo Schausteller eigentlich den "Sommer in der Stadt" vorbereitet hatten, mussten am Freitag in aller Eile die bereits aufgebauten Buden und Fahrgeschäfte wieder abgebaut werden. Laut Polizei ist das - abgesehen von einem einzigen Fahrgeschäft - vor dem Eintreffen des Wassers auch gelungen. An den Messpunkten "Laufer Mühle" und "Greiendorf" ist die Meldestufe 2 überschritten worden, das bedeutet Pegelstände mehr als 4 Metern Wasserhöhe und die Überflutung großer Flächen.

Am Samstag um 9.26 Uhr wurde im Landkreis Erlangen-Höchstadt aufgrund des anhaltenden Starkregenereignisses die "Großschadensereignislage" ausgerufen, wie das Landratsamt mitteilt: "Wegen der weiterhin anhaltenden Regenfälle verschärfte sich die Hochwasserlage im Laufe der Nacht, die Hochwasserlage dehnte sich auf weitere Teile des Landkreises aus." Schwerpunkte waren bis Mitternacht die Aurach und die Reiche Ebrach.

Besonders betroffen von steigenden Pegeln an der Aisch sind der Höchstadter Stadtteil Sterpersdorf, die Höchstadter Altstadt, die B 470 zwischen Höchstadt und Lonnerstadt. "Bis auf die Zufahrt aus Mühlhausen sind alle Zufahrten nach Höchstadt überflutet und für den Verkehr nicht passierbar", so das Landratsamt weiter. Die Behörde appelliert an Bürgerinnen und Bürger, möglichst zu Hause zu bleiben und im Gefahrenbereich geparkte Autos wegzufahren.

Nach Angaben der ILS Bamberg, die für den unteren Aischgrund zwischen Adelsdorf und Forchheim zuständig ist, laufen hier aktuell die Vorbereitungen für das Eintreffen der Welle an der Aisch. Hier werden aktuell etwa Sandsäcke befüllt, die Feuerwehren und das THW sind in Bereitschaft.

Dieses Video erreichte uns aus der Gerbergasse in der Höchstadter Altstadt, die ebenfalls überflutet wurde:


Wilhermsdorf: Die Menschen sind nach der Flut noch immer ohne Strom