Illegale Rodung: BN stellt Strafanzeige gegen P&P
30.11.2013, 17:08 UhrNeben dem Kahlschlag auf dem 50.000 Quadratmeter großen Grundigpark am Fürther Waldrand beklagt der Fürther BN-Kreisvorsitzende Reinhard Scheuerlein einen Angriff auf das unmittelbar angrenzende europäische Artenschutzgebiet für Fledermäuse. Es sei nicht auszuschließen, dass in den 75 bereits im Januar unerlaubt gefällten Bäumen Fledermäuse ein Winterquartier gefunden haben.
Anfang Juli war die Naturschutzbehörde der Stadt Fürth darauf aufmerksam geworden, dass auf dem in den 1970er Jahren von Max Grundig bewohnten Grundstück über die 90 zum Fällen freigegebenen Bäume hinaus weitere entfernt worden sind. Die darüber informierte städtische Bauaufsicht wurde nach den Worten von Baureferent Joachim Krauße durch unterschiedliche Pläne getäuscht und schritt nicht ein.
Das ganze Ausmaß des Baumfrevels wurde erst bei der Selbstanzeige durch den Bauträger am 22. Oktober im Fürther Ordnungsamt offenkundig. Im Umweltausschuss sprach der Firmenchef von einem „Versehen“ und übernahm die Verantwortung. Zuvor schon hatte er sich in Schwabach für das illegale Fällen von 30 geschützten Bäumen auf einem ehemaligen Gewerbegrundstück im Wolkersdorfer Zwieselbachtal entschuldigt. Auch dort ist bereits Strafanzeige gestellt worden.
Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung hat als Konsequenz aus dem Baumdrama die Einrichtung einer ökologischen Bauaufsicht in die Wege geleitet. Sie soll sich aus den eingetriebenen Bußgeldern finanzieren. Nachdem die Kommune einem anderen Bauinvestor als Reaktion auf unerlaubte Baumfällung keine Grundstücke mehr überlässt, wird der Ruf nach ähnlichen Sanktionen nach den jüngsten Fällen laut. Die Fürther CSU fordert bis zur endgültigen Klärung des Kahlschlags im Grundigpark einen Baustopp. Hier sollen rund 230 Wohnungen entstehen. Die Nähe zum Waldrand birgt jedoch ein großes Konfliktpotenzial.
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