Jugendliche sterben bei Schlägerei: Bestürzung in Heroldsberg

so, tl

27.1.2019, 15:58 Uhr

Johannes Schalwig, Bürgermeister der Marktgemeinde Heroldsberg (Kreis Erlangen-Höchstadt), aus der die beiden getöteten Jugendlichen stammten, reagiert am Sonntag noch immer bestürzt. "Man hört und liest ja immer von solchen Unfällen, aber wenn es dann im unmittelbar eigenen Umfeld passiert, ist das grausam", sagt der CSU-Kommunalpolitiker im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung. Dass die zwei getöteten Jugendlichen aus seiner Gemeinde kommen, hat Schalwig am Samstag erfahren.

Denn am Abend sollte im Bürgersaal des Rathauses eine Benefiz-Veranstaltung stattfinden, mit der der Bau eines Kunstrasenplatzes auf dem Gelände des Tuspo Heroldsberg unterstützt werden sollte. Die Veranstaltung wurde abgesagt. Stattdessen kamen die Menschen, etwa 500, darunter sehr viele Jugendliche, wie Schalwig bewegt berichtet, zu einer Gedenkveranstaltung zusammen, ökumenisch geprägt, denn einer der beiden Jugendlichen war evangelisch, der andere katholisch.

Derweil laufen die Ermittlungsarbeiten der Polizei. Es gebe keine neuen Informationen, erklärte ein Sprecher des Präsidium Mittelfranken auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Im Laufe des Sonntagnachmittags werden die beiden, die mutmaßlich an der Schlägerei beteiligt waren, dem Haftrichter vorgeführt. Sie sind beide 17 Jahre alt und stammen aus dem Landkreis Fürth, mit weiteren Details hält sich die Polizei bislang zurück. 

"Ich denke, Familien haben mit Geschehenen genug zu tun"

Besonders nahe gingen Schalwig die Worte, die der ältere Bruder von einem der beiden Jugendlichen, dabei fand. "Das hat mich tief beeindruckt, alle Achtung." Beide Jugendliche waren im Ort sehr beliebt, berichtet Schalwig. Sie spielten in der A-Jugend von Tuspo Heroldsberg Fußball, einer der betroffenen Väter ist im Verein als Abteilungsleiter engagiert, sein Sohn war aber auch musikalisch begabt und spielte Kontrabass bei den "Heroldsberger Landstreichern", einem engagierten Orchester. Schalwig selbst hat sich entschlossen, zurückhaltend mit dem tödlichen Geschehen umzugehen. Er habe den Familien der beiden toten Jugendlichen selbstverständlich Kondolenznachrichten zukommen lassen, wofür diese sich auch bedankt hätten, aber davon Abstand genommen, persönlich in den Trauerhäusern aufzuscheinen. "Ich denke, die Familien haben mit dem Geschehen genug zu tun."

Die Polizei sucht nach wie vor nach Zeugen, die den Vorfall in der Nacht auf Samstag beobachtet haben. Sie werden gebeten, sich unter der Telefonummer 0911 2112-3333 mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken in Verbindung zu setzen. 


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