Knochenreste stammen höchstwahrscheinlich von Peggy
4.7.2016, 16:25 Uhr+++ ZUM NACHLESEN: DAS SAGTEN DIE ERMITTLER AUF DER PK +++
Nach dem Skelett-Fund in einem Waldstück in Thüringen prüften die Ermittler Verbindungen zum Fall der vor mehr als 15 Jahren verschwundenen Peggy aus Oberfranken. Ein Pilzsammler sei am Samstag auf die Knochen gestoßen, teilte die Polizei mit und bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks. Der Fundort der Knochenreste im Saale-Orla-Kreis liegt rund 15 Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) entfernt.
Am 7. Mai 2001 verschwand die neunjährige Peggy auf ihrem Heimweg von der Schule, seitdem fehlte von der Kleinen jede Spur. Wochenlange Suchaktionen blieben ohne Erfolg, auch Bundeswehr-Tornados waren im Einsatz. Das Waldstück, in dem der Pilzsammler jetzt den Fund machte, war nach Einschätzung der Ermittler allerdings nicht mit einbezogen worden in die Suche.
2002 präsentierten die Ermittler einen geistig behinderten Mann als Tatverdächtigen. Er habe Peggy ermordet, um zu vertuschen, dass er sie sexuell missbraucht habe, hieß es damals. Der Mann wurde 2004 als Peggys Mörder verurteilt, 2014 jedoch in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen.
Zwischenzeitlich gerieten ehemalige Bekannte der Familie Peggys aus Halle/Saale ins Visier der Fahnder, doch auch diese Spur brachte keinen Durchbruch. Sie gelten inzwischen nicht mehr als Verdächtige.
Auch noch in den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von spektakulären Untersuchungsaktionen der Polizei, um das Verschwinden der Schülerin doch noch aufzuklären. Eine Suche nach Peggy Schulranzen im April 2015 in einer Talsperre in Sachsen blieb erfolglos. Ein anderes Mal wurde ein Anwesen in Lichtenberg durchsucht - sogar im Garten wurde gegraben. Die Ermittler fanden damals zwar Knochenreste, sie stammten aber nicht von Peggy.
Im Januar 2014 exhumierten Ermittler die Leiche einer Frau auf dem Friedhof in Lichtenberg. Die Untersuchung des Grabes der Frau, die zwei Tage nach Peggys Verschwinden beerdigt worden war, brachte ebenfalls keine Hinweise auf ein mögliches Verbrechen.
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