"Ein Stich in Herz und Kultur"

Kult-Brauerei aus Franken schließt nach über 170 Jahren - Inhaber mit emotionalen Worten an Fans

Theresa Neuß

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02.02.2025, 11:00 Uhr
Die beiden Inhaber Richard und Rudolf Hopf melden sich nach dem Aus ihrer Brauerei an ihre Community.

© Lang-Bräu / Instagram Die beiden Inhaber Richard und Rudolf Hopf melden sich nach dem Aus ihrer Brauerei an ihre Community.

Es war ein Schock für viele Bierliebhaber: Am Montag, 21. Januar, verkündete die Brauerei Lang-Bräu in Schönbrunn ihr Aus. Über Jahrzehnte hinweg stand das Familienunternehmen für eine Mischung aus Tradition und modernem Marketing. Doch nun ist damit Schluss, die Kult-Brauerei muss schließen.

"Ihr könnt euch sicher sein, dass wir uns diese Entscheidung alles andere als leicht gemacht haben", erklären Inhaber und Geschäftsführer Richard und Rudolf Hopf auf Instagram. Ihr Fokus liege jetzt darauf, die Mitarbeitenden in anderen Betrieben unterzubringen - und natürlich auf der "treuen Läuft-Familie", die sie nicht im Stich lassen wollen.

Die Nachricht schlug in der Community ein wie ein Blitz. Die Menschen haben mit Bestürzung, Trauer, Respekt und Zuspruch reagiert. Die Hopf-Brüder zeigen sich gerührt - in einem emotionalen Instagram-Video wenden sie sich direkt an ihre Fans.

"Stich ins Herz": Ein "Stück Geschichte" geht verloren

"Servus, jetzt möchten wir uns mal persönlich bei euch melden", beginnt Rudolf Hopf das Video. "Die letzten Tage waren ultra bewegend für uns beide. Wir haben die schwierigste Entscheidung unserer Leben getroffen." Gleichzeitig bedanken sich die Brüder für die überwältigende Unterstützung. "Mit so viel Verständnis, Ermutigung und Respekt" hätten sie nicht gerechnet.

Die ganzen Nachrichten haben sie unterstützt, aufgebaut und ihnen die Kraft zum Weitermachen gegeben. Auch für die Mitarbeitenden seien die Reaktionen wichtig und hilfreich gewesen. Es herrsche jetzt wieder ein "Blick nach vorne". "Bis zum 31. Mai werden wir mit voller Leidenschaft weitermachen und alles geben", versprechen die Brüder.

Und auch auf dieses Video reagiert die Community fleißig. "Es ist und bleibt unendlich traurig, dass ihr geht", schreibt eine Nutzerin. Ein anderer bezeichnet Lang-Bräu als "ein Stück Geschichte von Fichtelmountain" - der Abschied sei ein "tiefer Stich ins Herz und die Kultur."

Überregionale Bekanntheit durch kreatives Marketing

Doch das Aus für die Brauerei bedeutet nicht nur ein "sehr großer Verlust für Oberfranken", wie eine Userin kommentiert, auch überregional sorgt es für Bestürzen. "Wir weinen auch in Berlin" kommentiert jemand. Auch Fans aus Brandenburg und Hessen melden sich zu Wort: "Das tut mir unendlich leid, aber ich möchte Euch sagen, dass ihr so viele Fans hier in Frankfurt habt."

Mit kreativen Aktionen wie dem "Erotikbier" machte die Familienbrauerei immer wieder auf sich aufmerksam. Die Brauerei bewies ein Gespür für ungewöhnliche Marketingstrategien - und genau diese Kreativität machte die Marke weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt.