Leiche in der Aisch: War der Exfreund des Opfers am Tatort?
8.5.2014, 22:59 UhrMit Personensuchhunden hatte die Polizei im Frühsommer 2013 die Gegend um den Fundort der Leiche der 32-jährigen Nadine K. abgesucht. Die Vierbeiner erschnüffelten eine Spur. Diese führte von einer Wiese, auf der das Auto der jungen Mutter abgestellt war, direkt zum Ufer der Aisch bei Gerhardshofen. Die Polizeihunde nahmen aber genau an jener Stelle noch eine weitere Spur auf: die des Exfreundes des Opfers. Der Mann, der bis 2008 mit Nadine K. liiert war, hatte aber behauptet, nie an jener Stelle gewesen zu sein.
Der junge Mann, der anfangs wohl auch im Visier der Ermittler stand, hat jedoch ein Alibi. Er war am Abend vor dem Verschwinden von Nadine K. auf der Kirchweih in Neustadt/Aisch. Das bestätigten gestern zahlreiche Zeugen, die vor dem Schwurgericht aussagten.
Gegen Mitternacht wurde der Exfreund von einem Bekannten mit dem Auto zuhause abgeliefert. Etwa eine halbe Stunde später bedankte er sich bei diesem Fahrer über Facebook. Dann will er sich schlafen gelegt haben.
Für die Verteidigung könnte hier ein Ansatzpunkt liegen, denn es ist nicht klar, wann die junge Frau starb. Da ihre Leiche eine Woche lang im Wasser lag, konnten die Rechtsmediziner keinen genauen Todeszeitpunkt mehr feststellen.
Drei Bekannte von Nadine K. und Roy E. berichteten gestern über eine mysteriöse Begebenheit an der Aisch: Das Trio wollte eine Kerze auf der Brücke anzünden, in deren Nähe Rettungstaucher die Leiche von Nadine K. fanden. Plötzlich sei ein großer Audi aufgetaucht und drei dunkelhäutige Männer in Anzügen ausgestiegen. Während zwei von ihnen in der Wiese und am Ufer offenbar etwas suchten, sei der Dritte auf die Brücke gekommen, hätte auf die Kerze gedeutet und mit einem Grinsen gesagt: „Ist das alles noch ganz frisch? Wer macht denn sowas?“
Roy E. hatte, nachdem er ein Geständnis widerrufen hatte, angegeben, dass er und seine Verlobte von maskierten Männern überfallen worden seien. Die Frau sei verschleppt worden. Der Prozess wird fortgesetzt.
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