Mordfall Peggy: Tonbandaufnahme von Ulvi K. sorgt für Ärger
19.2.2019, 08:37 UhrDie Sonderkommission (Soko) Peggy sucht offenbar verzweifelt nach Hinweisen. Bald 18 Jahre nach dem Tod der neunjährigen Schülerin ist das Geschehen völlig unklar. Der geistig zurückgebliebene Gastwirtssohn Ulvi K., der im Jahr 2004 wegen Mordes an Peggy zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden war, wurde 2014 in einem Wiederaufnahmeprozess vom Vorwurf freigesprochen. Schon damals standen die Ermittler nicht im besten Licht da, fragwürdige Methoden der Vernehmung und vor allem die Nichtbeachtung von Zeugenaussagen kamen an die Öffentlichkeit.
Auch die neue Soko steht unter enormem Druck. Denn der 41-jährige Manuel S. aus dem Kreis Wunsiedel, der vergangenen Herbst gestanden hatte, das leblose Kind in einem Wald an der bayerisch-thüringischen Grenze, etwa 15 Kilometer von Lichtenberg entfernt, verscharrt zu haben, ist seit Weihnachten wieder auf freiem Fuß. Zwei Gerichte bestätigten inzwischen die Aufhebung des Haftbefehls und wiesen die Beschwerde der Staatsanwaltschaft zurück. Es gebe keinen Hinweis, dass der Mann am Mord beteiligt gewesen sei, lautete die Begründung.
Umso mehr sorgt nun ein uralter Tonbandmitschnitt für Furore, den die Polizei vor kurzem von mindestens sechs Lichtenbergern anhören ließ. Er wurde — mit richterlicher Genehmigung — im Februar 2002 angefertigt, als Erdal K. mit seinem Sohn Ulvi K. in der Haft sprach. Darin soll Ulvi seinen Vater angeblich geradezu beschwören, ihm zu glauben, dass Manuel S. "mit dabei war", als Peggy getötet wurde. S. habe die Leiche dann mit seinem Auto weggefahren.