München: Kabinett entscheidet über verschärfte Corona-Maßnahmen

Roland Englisch

Nürnberger Nachrichten

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6.12.2020, 13:44 Uhr

Seit zwölf Uhr tagt die Ministerrunde per Videostream und berät, wie sich Bayern im Kampf gegen die Corona besser aufstellen kann. Denn der zweite, leichtere Lockdown führt bislang nicht zu den Ergebnissen, die der härtere erste im Frühjahr gezeigt hat. Die Zahl der Neuinfektionen steigt zwar nicht mehr exponentiell an. Der erhoffte Rückgang der Fallzahlen aber bleibt vorerst aus.


Sind die Corona-Lockerungen an den Feiertagen gerechtfertigt?


Mittlerweile sind aber erste Details aus der Runde nach außen gedrungen. Nach Informationen der Nürnberger Nachrichten stellt Bayern nun auch den kleinen Grenzverkehr ein. Bislang konnten Menschen aus Risikogebieten wie Österreich oder Tschechien auch ohne negativen Corona-Test nach Bayern einreisen, etwa zum Einkaufen oder für einen Arztbesuch, wenn sie keine 24 Stunden im Land bleiben. Das wird nun den Informationen folgend abgeschafft.

Lage hat sich dramatisch verschärft

Weil sich in den vergangenen Tagen die Lage in vielen Alten- und Pflegeheimen dramatisch verschärft hat, justiert der Freistaat hier nun die Vorschriften nach. In Alten- und Pflegeheimen sowie in allen Kliniken sind Corona-Tests für alle verpflichtend. Zudem muss das Personal ständig so genannte FFP2-Masken tragen, die einen erhöhten Virenschutz garantieren.

Es heißt weiter, Bayern werde auch bei den Ausgangsbeschränkungen handeln. Bislang sind Treffen mit maximal fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten erlaubt. Zwischen Weihnachten und Silvester soll die Teilnehmerzahl auf zehn erhöht und das Limit von zwei Haushalten aufgehoben werden. Was genau das Kabinett vereinbart hat, ist allerdings bisher offen. Wahrscheinlich ist, dass die Lockerungen nun auf die Weihnachtstage beschränkt bleiben; Fachleute wie Mediziner warnen, Feiern an Silvester könnten zu einer dritten Welle führen und zunichte machen, was der bisherige Lockdown gebracht hat. Denkbar ist allerdings auch, dass Bayern nun bis Weihnachten die Möglichkeiten für Treffen weiter einschränkt.

Zwei Grenzwerte für Hotspots

Für Hotspots hat der Freistaat zudem zwei Grenzwerte eingeführt, die härtere Maßnahmen nach sich ziehen; sie greifen bei Inzidenzen von 200 und 300 Neuinfektionen pro hunderttausend Einwohner und Woche. Aktuell trifft das auf 23 Kommunen und Landkreise zu, in denen rund drei Millionen Menschen leben. Unter anderem gehört auch Nürnberg dazu. Wie es heißt, hat sich die Ministerrunde darauf verständigt, dass das Instrumentarium noch schärfer greifen soll. Details sind aber noch offen.

Ferner ist bislang unklar, wie es mit dem Schulunterrricht weitergeht. Als Variante steht im Raum, dass alle weiterführenden Schulen ab Jahrgangsstufe acht wieder in den Hybridbetrieb gehen. Eine entsprechende Anweisung gilt als wahrscheinlich.


Ausgangsbeschränkung in Nürnberg: Diese Regeln gelten aktuell im Stadtgebiet


Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will um 14 Uhr mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger /Freie Wähler) vor die Kamera treten und erläutern, wie es weitergehen wird bis Weihnachten. Und was die Menschen über Silvester erwartet.

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