Dialekte Ortsschilder
"Närmberch" statt Nürnberg: Verein für Dialekte ist für Ortsschilder in Mundart
14.5.2021, 10:00 UhrNicht selten bildet sich in den Gesichtern von Nicht-Bayern ein großes Fragezeichen, wenn ein Einheimischer im Dialekt auf den Ort "Minga" verweist. Dass sich dahinter die bayerische Landeshauptstadt München verbindet, das wissen in der Regel nur die Bayern.
Aber auch zahlreiche andere Orte, auch hier in Franken, haben ihre ganz eigene Bezeichnung in der ortsansässigen Mundart: Närmberch oder Rengschbuag zum Beispiel. Der Verein "Bund bairische Sprache e.V." postete unlängst eine Aktion aus Nordrhein-Westfalen, bei der Bürger danach gefragt wurden, wie ihre Wohnorte im Dialekt ausgesprochen werden - und wie entsprechende Ortsschilder dazu aussehen würden.
Gespräch mit Dialekt-Experte: Darum groovt das Fränkische
Auf Anfrage des Vereins bei der bayerischen Online-Comunity gab es viel Feedback: "Wir waren selbst überrascht, dass die junge Generation in den sozialen Netzwerken total dafür ist, die sieht das als Identifikationsfaktor. Im Tourismus gäbe es dadurch zusätzlichen Gesprächsstoff", sagte Sepp Obermeier vom Verein Bund Bairische Sprache dem Bayerischen Rundfunk.
Auf ihrer Facebook-Seite schrieben die Betreiber außerdem: "Wo die einheimische Bevölkerung von einer zusätzlichen Nennung des Ortsnamens im ortstypischen Dialekt begeistert ist, kann man nichts dagegen haben."
Umgesetzt werden kann diese Idee eher beschwerlich. Laut Wolfgang Janka von der Kommission für bayerische Landesgeschichte würden sich manche Orte "auch im Dialekt vielfältig zeigen". So wird beispielsweise Regensburg einerseits als "Rengschbuag", andererseits auch als "Rengschbuach" ausgesprochen, wie er BR24 mitteilte. Außerdem könnte die Herstellung zahlreicher neuer Ortsschilder auch finanziell aufwendig werden.
Der "Bund bairische Mundart" hat dafür einen Vorschlag: Man müsse ja nicht die offiziellen Ortsschilder dafür verwenden. Ein zusätzliches Hinweisschild, vielleicht in Kombination mit einer App und einer Audiodatei, täte es auch und könnte für Touristen interessant sein.
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